Nach drei Jahren Pause ist es heute wieder so weit. Die Airpower, eine der größten Flugshows Europas, hebt am Militärflughafen Zeltweg ab. An den beiden Veranstaltungstagen werden bis zu 300.000 Besucher erwartet, 200 Zivil- und Militärluftfahrzeuge aus 20 Nationen sind angekündigt. Hier informieren wir Sie den ganzen Tag über das Spektakel am Boden, in der Luft und hinter den Kulissen.

Erste Tag verlief ohne Zwischenfälle

Eurofighter, Gripen, Tornado und Alphajet sind gelandet. Das Flugprogramm ist zu Ende - und es darf morgen gerne so weitergehen: Der erste Tag verlief unfallfrei. Mit dieser guten Nachricht beenden wir unseren Live-Artikel - auch morgen werden wir Sie den ganzen Tag über das Geschehen in Zeltweg informieren.

Und wieder staut es

Die Flugshow endet, wie sie begonnen hat - mit Staus. Auch bei der Heimreise müssen sich die Besucher gedulden. Es staut rund um das Airpower-Gelände, hier können Sie sich über Details informieren. "Autos, Radfahrer, Fußgänger kommen auf den gleichen Straßen zusammen", sind Besucher wenig begeistert. Vonseiten des Bundesheers ist man indes zufrieden. Die Mehrheit der Parkplätze sei vorab gebucht worden, Züge waren voll. Bei den Bussen würde es aber noch Luft nach oben geben.

Stau in Zeltweg
Stau in Zeltweg © Jürgen Fuchs
Stau, Stau, Stau
Stau, Stau, Stau © Sarah Ruckhofer

Bunte Farben am Himmel

Zu den "Lieblingen" bei der Flugshow in Zeltweg gehören die Frecce Tricolori, die immer bunte Farben in den Himmel malen. Genau genommen handelt es sich um die italienischen Nationalfarben grün, weiß und rot. Sie hatten am Freitag Nachmittag ihren ersten großen "Auftritt" bei der Airpower 2022. Die "dreifarbigen Pfeile" sind die aktuell größte Kunstflugstaffel der Welt, pro Jahr fliegt die Staffel auf rund 40 Airshows.

Großartige Bilder

Diese großartigen Fotos des Bundesheers von den Fluggeräten wollen wir Ihnen auch nicht vorenthalten. Auch das eine oder andere Leserfoto hat uns erreicht.

Leserfoto von Rainer Dutzler
Leserfoto von Rainer Dutzler © Rainer Dutzler

125.000 Besucher am Freitag

Es gibt erste Zahlen: Laut Airpower-Presseteam sind am Freitag (Stand 15 Uhr) 125.000 Besucher in Zeltweg. Sie haben wie berichtet teilweise - aufgrund massiver Staus - eine lange Anreise auf sich genommen. 75 Prozent der Parkplätze waren heute ausgelastet. Spannend wird, ob die Abreise ähnlich zäh werden wird. Bis 17 Uhr wird in Zeltweg Programm geboten. Insgesamt wurden vom Heer rund 300.000 Besucher erwartet.

Spektakuläre Weltpremiere

Nach drei Jahren Anlaufzeit feierte das "Red Bull Aerobatic Triple" eine Kunstflug-Weltpremiere im Rahmen der Airpower. Dafür trafen Flugzeuge, Hubschrauber, Wingsuits und Fallschirmspringer aufeinander - und sorgten für staunende Blicke. Anbei drei Videos: 

So wurden Sanitäter des Bundesheeres geschult

Wie sieht es eigentlich mit der medizinischen Versorgung bei der Airpower aus? Das erklärt Notarzt Georg Prattes in diesem Video:

B-52 fliegen am Samstag ab 15 Uhr

Jetzt ist offiziell, was wir bereits in der Früh berichtet haben: Die beiden B-52 der US-Airforce überfliegen morgen, Samstag, die Airpower. Geplante Uhrzeit: 15 Uhr. John D. Lamontagne, Vizekommandant der US-Airforce in Europa, verspricht eine "tolle Performance" mit langsamen und schnellen Überflügen der Langstreckenbomber. 

Sich fühlen wie ein Pilot

Selbst einmal Pilot sein? Ob man das Zeug dazu hat - oder auch nicht - kann man bei der Airpower austesten, denn dort stehen auch Flugsimulatoren zur Verfügung.

Prominente Sportler zu Gast

An den beiden Airpower-Tagen haben sich auch einige bekannte Gesichter aus dem Sport angesagt. Zu Gast in Zeltweg sind etwa Rallye-Dakar-Champion Matthias Walkner, der ehemalige Skispringer Thomas Morgenstern, Snowboarder Benjamin Karl, BMX-Fahrer Senad Grosic, Dominik Landertinger (ehem. Biathlet) oder Karateka Alisa Buchinger.

Fotos unserer Leserinnen und Leser

Wir rufen an dieser Stelle auch unsere Leserinnen und Leser dazu auf, uns ihre liebsten Fotos von der Airpower zu schicken. Einfach per E-Mail an judred@kleinezeitung.at oder auf Facebook: https://www.facebook.com/kleine.murtal. Wir freuen uns auf Ihre Bilder!

Warten auf Weltpremiere

Drei Jahre Anlaufzeit hat es gebraucht, um diese Premiere einzustudieren: Heute zwischen 14 und 15 Uhr treffen erstmals Flugzeuge und Hubschrauber der Flying Bulls, die Wingsuits des Red Bull Skydive Teams und die Fallschirmspringer des HSV Salzburg in einem exakt choreografierten Zusammenspiel aufeinander. Es ist eine Kunstflug-Weltpremiere für das "Aerobatic Triple".

Dabei sind sowohl der einzige Kunstflugtaugliche Hubschrauber der Welt, die BO-105, die Bell „Cobra“ 209/AH-1F – der legendäre Hubschrauber der amerikanischen Streitkräfte der 1960er-Jahre – als auch die historische PT-17 Stearman und die Zivko Edge 540.

Flying Bulls-Chefpilot Raimund Riedmann
Flying Bulls-Chefpilot Raimund Riedmann © Sarah Ruckhofer

Flying Bulls-Chefpilot Raimund Riedmann erzählt: "Wir fliegen nur vier oder fünf Meter nebeneinander - das braucht sehr langes Training und Erfahrung." Rund 100 Stunden pro Jahr sind die Piloten im Schnitt in der Luft, fliegen nebenbei auch mit Privat- und Business-Jets von Red Bull. Die Konzentration sei vor jedem Display extrem hoch: "Man geht im Kopf alles durch. Erst wenn man landet hat man Zeit, über die Menschenmassen zu schauen - da ist man dann entspannt, ein tolles Gefühl!"

Für Baumgartner ist Airpower "absolut zeitgemäß"

Fast genau zehn Jahre nach seinem viel beachteten Weltrekord-Sprung  aus der Stratosphäre war Felix Baumgartner am Freitag zu Gast bei der Airpower - er fliegt hier einen Kamera-Hubschrauber, ist aber auch Teil der Flying Bulls. Zum Jubiläum hat Red Bull Dosen mit dem Konterfei des Piloten bedruckt. Die Kritik an der Airpower versteht Baumgartner, der seinen Sprung "in der Dimension mit der Mondlandung" vergleicht, überhaupt nicht: "Das kann ich gar nicht nachvollziehen, die Airpower ist absolut zeitgemäß! Nach der Coronazeit brauchen wir wieder positive Signale." Er selbst war in der Vergangenheit mehrmals durch kontroverse Äußerungen in die Kritik geraten - "diese Shitstorms sind mir egal. Wer aus der Stratosphäre springt, kümmert sich um so etwas nicht". 

Felix Baumgartner in Zeltweg
Felix Baumgartner in Zeltweg © Sarah Ruckhofer

Die Alpha Jets in der Luft

Zu sehen gab es bis Mittag schon einiges, darunter die Alpha Jets:

Kleine und große Flugfans, Verkehrslage hat sich entspannt

Massive Verzögerungen mussten die Besucher bei der Anreise nach Zeltweg in Kauf nehmen. Um die Mittagszeit hat sich die Lage entspannt, nur mehr rund um Zeltweg staut es: Der Zeitverlust liegt bei rund 20 Minuten. Die Besucher, die bereits an Ort und Stelle sind, genießen indes die sonnigen Stunden und staunen über die spektakulären Flüge. Hier sehen Sie Bilder vom Freitag-Vormittag.

Kritik von der KPÖ

So sieht in den sozialen Medien die KPÖ Steiermark die Airpower:

Fliegerparty in der Burg

Tagsüber Flieger schauen, abends einen Flieger haben? Das könnte dem einen oder anderen Airpower-Besucher passieren, denn mancherorts wird ausgiebig gefeiert. Etwa in der Burg in Spielberg, wo heute eine Flieger- und morgen eine Pilotenparty stattfindet. Der Eintritt ist frei, diverse DJs werden für Stimmung sorgen. Start ist jeweils um 20 Uhr.

Heuer gibt es erstmals Bier aus Murau

Heimische Unternehmer freuen sich in diesem Jahr besonders über die Airpower, darunter Josef Rieberer von der Brauerei Murau, denn: In diesem Jahr gibt es erstmals Murauer Bier bei der Flugshow in Zeltweg. Grund: Die Airpower soll heuer möglichst nachhaltig vonstatten gehen, dazu zählen auch kurze Transportwege. Vor drei Jahren war der Ärger noch groß: Bei der Ausschreibung für die "Bierversorgung" kam nicht die Brauerei Murau zum Zug, obwohl sie Billigstbieter gewesen ist. Argumentiert wurde seitens des Heers mit Versorgungssicherheit (wir berichteten). Der Auftrag ging an die Brauunion Österreich – es gab, wie auch schon zuvor, Gösser Bier.

Josef Rieberer (rechts) lässt sich die Airpower heuer natürlich nicht entgehen
Josef Rieberer (rechts) lässt sich die Airpower heuer natürlich nicht entgehen © Sarah Ruckhofer

Achtung: Schon bei der MotoGP wurde abgeschleppt!

Aufpassen heißt es rund um das Gelände: Viele Fans versuchen, ihr Auto abseits der Staus irgendwo auf private Parkplätze oder Nebenstraßen abzustellen. Schon bei der MotoGP im August hat die Polizei allerdings streng kontrolliert - und auch viele Pkw abschleppen lassen. Und es staut noch immer (Stand 11.10 Uhr): Mit einer halben Stunde Zeitverlust muss man nach wie vor rechnen, Problem gibt es vor allem in den Bereichen Zeltweg Ost und West plus Weißkirchen.

"Neun Stunden volles Programm"

So werben die Organisatoren für die Airpower:

Menschenmassen in Zeltweg

Das Wetter könnte passender nicht sein, immer mehr Menschen kommen nach Zeltweg. So sieht es aktuell, kurz vor 11 Uhr, am Gelände aus - ein "Video-Überblick".

Kritik von den Grünen

Während immer mehr Menschen nach Zeltweg strömen, verkünden die Grünen per Presseaussendung: "Die Symbolik in Zeiten der immer spürbarer werdenden Klimakrise und der aktuellen Energiekrise ist verheerend", so der Sicherheitssprecher der Grünen Steiermark, Lambert Schönleitner. Und weiter: "Selbst wenn es gelingen sollte, 700 Tonnen CO2 gegenüber der letzten Ausgabe im Jahr 2019 einzusparen, wie es jüngst vom Sprecher des Verteidigungsministeriums medial kommuniziert wurde, bleiben noch immer 1300 Tonnen CO2 übrig." Schönleitner fordert, anstelle der Airpower eine internationale Leistungsschau für Katastrophenschutz- und Einsatzorganisationen ins Leben zu rufen.

Spektakuläre Flüge

Die Patrouille Suisse war unter anderem schon in der Luft, das gesamte Programm finden Sie hier.

"Tolle Perfomance" am Samstag

Die beiden B-52 der US-Airforce werden sich am Samstag bei der Airpower zeigen, verriet Generalleutnant John D. Lamontagne im Gespräch mit der Kleinen Zeitung. Der Drei-Sterne-General, Vizekommandant der US-Airforce in Europa, verspricht eine "tolle Performance" mit langsamen und schnellen Überflügen der Langstreckenbomber. "Die B-52 befinden sich für ein paar Wochen in Europa, um mit befreundeten Nationen zu trainieren", so Lamontagne. "Wenn immer es sich machen lässt, nehmen sie auch an Airshows teil".

Flying Bulls in der Luft

Nicht nur militärische Flugzeuge sind über dem Himmel von Zeltweg zu sehen, sondern auch die Luftfahrzeuge der Flying Bulls. Um 9 und 10 Uhr gingen die "Mateschitz-Piloten" bereits in die Luft, weitere Slots sind ab 11 Uhr (The Flying Bulls – große Formation), 13 Uhr Blanix-Team, 14 Uhr (Weltpremiere Red Bull Aerobatic Triple), 16 Uhr (The Flying Bulls – große Formation).

Es staut noch immer

Noch um 10 Uhr, eine Stunde nach Beginn der Veranstaltung, geht rund um Zeltweg gar nichts: Es staut sich auf allen Zufahrststraßen, auf der Schnellstraße S 36, auf der B77 und der B78 sowie rund um Weißkirchen, in Fohnsdorf und in Spielberg. Auch rund um den Knoten St. Michael kommt es immer wieder zu Verzögerungen. Der Zeitverlust beträgt aktuell rund eine Stunde, von der Parkplätzen dauert es bis zu 30 Minuten, bis man beim Eingang des Veranstaltungsgeländes ist.

Tanner freut sich über Zustimmung aus der Region

Um 10 Uhr startete eine Pressekonferenz mit Verteidigungsministerin Klaudia Tanner. Sie freut sich über die große Zustimmung der Veranstaltung im Murtal. Schon vor rund einem Monat wurde per Presseaussendung verkündet, dass die Region hinter der Airpower stehe. Eine Umfrage habe ergeben, dass 79 Prozent der Befragten – österreichweit und in der Region – der Meinung sind, dass die Airpower sehr wichtig beziehungsweise eher wichtig für die Region Murtal, Wirtschaft und Tourismus sei. Aber natürlich gab es im Vorfeld auch viel Kritik - etwa was das Klima angeht, kritisiert wurde auch die Lärmbelastung durch die Trainingsflüge.

Schaulustige abseits des Airpower-Geländes

Viele Besucher versuchen erst gar nicht ins Gelände zu kommen. Sie machen es sich am Wegesrand gemütlich. Mit Campingsessel, Ferngläsern und Co. ausgestattet, blicken allerorts Menschen neben den Straßen im Aichfeld in die Luft. Radwege werden kurzerhand zu Parkplätzen umfunktioniert. Strenger geht es bei der Zufahrt beziehungsweise den Zugängen zu: Jede Tasche wird kontrolliert. Verboten sind etwa Laserpointer,  Pyrotechnik, Sonnenschirme, Hupen sowie Funkgeräte. Erlaubt sind hingegen Ferngläser, Klappsessel oder Regenschutz.

Neben der Landstraße zwischen Fohnsdorf und Spielberg befinden sich zahlreiche Schaulustige
Neben der Landstraße zwischen Fohnsdorf und Spielberg befinden sich zahlreiche Schaulustige © Michaela Egger

Luftentscheidung steht an

Bereits am Donnerstag eröffnete Verteidigungsministerin Klaudia Tanner die Wirtschafts- und Technologieausstellung im Rahmen der Airpower. Danach wurden mögliche Nachfolgekandidaten für die C-130 "Hercules" besichtigt, der Transportflieger soll ja um das Jahr 2030 ausgephast werden. Zwei Favoriten kann man im "Static Display" besichtigen.

Autofahrer brauchen Geduld

Schon vor 7 Uhr war der Andrang der Besucher groß. Vor der Abfahrt Zeltweg-Ost staute es sich mehrere Kilometer zurück. Derzeit müssen Autofahrer sogar bis zu eineinhalb Stunden zusätzlich einplanen, meldet das Antenne-Verkehrsservice. Nadelöhr ist die Abfahrt Zeltweg-Ost der S35, aber auch vermeintliche Schleichwege sind verstopft. Schneller geht es beim Park&Ride-Platz Kraubath, von wo ein Shuttlezug die Gäste zum Bahnhof Zeltweg bringt.

Stau bei der Abfahrt Zeltweg-West
Stau bei der Abfahrt Zeltweg-West © Jürgen Fuchs
Auch für die strengen Kontrollen am Eingang muss man Zeit einplanen
Auch für die strengen Kontrollen am Eingang muss man Zeit einplanen © Juergen Fuchs

Musikalischer Auftakt

Eröffnet hat das Programm in der Luft ein Eurofighter, ein Alpha-Jet und der Heißluftballon in Form des Steiermark-Herzens. Sie repräsentieren gleichsam die drei Veranstaltungs-Partner Bundesheer, Red Bull und das Land Steiermark. Nach einer in den blauen Himmel getexteten Grußbotschaft und den Eröffnungsworten von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner erwartete die Besucher bereits kurz nach 9 Uhr ein erster Höhepunkt mit einer Weltpremiere: "Vibes in the sky" ist ein eigens komponiertes und von Militärmusikern intoniertes Musikstück, zu dem unter anderem neun Alouette-III-Hubschrauber (ihre Abschieds-Vorführung) und ein Eurofighter ein Showprogramm fliegen. Und erstmals zeigt sich fliegend der Alouette-Nachfolger AW169M dem heimischen Publikum.