Sie war schon bei ihrer Eröffnung vor einem knappen Jahr groß. Jetzt ist sie noch um ein Stück gewachsen: Die Diskothek Sixty in Niklasdorf ist seit dem Wochenende um den „Brunfthirsch-Partystadl“ reicher, hat jetzt um 450 Quadratmeter mehr Partyboden und ist mit einer Fläche von 3000 Quadratmetern insgesamt die größte Discothek der Steiermark – dicht gefolgt vom Excalibur in Hartberg. 100.000 Euro haben Johannes Weitzer und David Mandl als Betreiber in das Upgrade ihrer Disco gesteckt.

Ehemaliges „Werk III“ wurde reaktiviert

„Wir haben die Halle reaktiviert, in der sich in den frühen Bollwerk-Zeiten das ‚Werk III‘ befunden hat. Das hat es nur zwei oder drei Jahre lang gegeben. Seit 20 Jahren ist diese Halle leer gestanden“, erzählt Mandl.

Auf zwei Stockwerken sollen nun wohl in erster Linie ältere Semester beim Feiern auf ihre Kosten kommen – aber nicht nur die. „Wir haben alles neu gemacht, die ganze Technik, die Schankanlage, die Einrichtung, die Deko“, so Mandl. Der Bereich hat einen separaten Eingang und eigene WC-Anlagen.

Johannes Weitzer und David Mandl führen seit einem knappen Jahr die Discothek Sixty in Niklasdorf
Johannes Weitzer und David Mandl führen seit einem knappen Jahr die Discothek Sixty in Niklasdorf © Andreas Schöberl-Negishi

Mit Schlager, Discofox, Volksmusik und Co wolle man sehr bewusst einen Kontrapunkt zum bestehenden Musikprogramm in den übrigen Teilen der Disco setzen: „Wir wollen damit eine neue Zielgruppe erschließen, die sich sonst zum Beispiel auf Landjugend-Festln tummelt“, erklärt Mandl.

Eintritt in den neuen Bereich ist erst ab 18 Jahren. In die übrigen Bereiche kommt man schon mit 16 Jahren. Kein Wunder freilich, dass die Deko im neuen „Partystadl“ durchwegs rustikal gehalten ist: Das zentrale gestalterische Element ist ein echter, ausgestopfter Hirsch.

Geld sitzt nicht mehr so locker wie früher

Ein Jahr nach der Eröffnung des Sixty könne man sagen, dass es aus unternehmerischer Sicht die richtige Entscheidung war, sich in Niklasdorf am Standort der legendären, ehemaligen Diskothek Bollwerk zu versuchen. „Es läuft sehr gut“, meint Mandl.

Sehr wohl spüre man aber, dass das Geld beim Partyvolk auch am Wochenende nicht mehr ganz so locker sitze wie noch vor einigen Jahren. „Pro Kopf geben unsere Gäste an einem Abend heute zwischen 25 und 30 Euro aus. Früher hatten wir pro Gast und Abend einen Umsatz von 40 Euro und mehr“, führt Mandl aus.

Zentrales Dekoelement im neuen Bereich: ein echter, ausgestopfter Hirsch
Zentrales Dekoelement im neuen Bereich: ein echter, ausgestopfter Hirsch © KK

Was sich ebenfalls deutlich verschoben habe, seien die Fortgeh-Gewohnheiten. „Früher war der Freitag ein starker Tag, damals war der Donnerstag eher schwach“, so Mandl. An Freitagen habe man in der Regel nur mehr 400 bis 500 Leute in der Disco. „Im Sommer hat man sowieso bemerkt, dass die Leute weniger unterwegs waren. Da haben wir nur am Samstag offen gehabt und durchschnittlich jeweils 600 bis 700 Besucher gehabt“, erklärt Mandl. Jetzt habe man die Pforten der Disco wieder an Freitagen und Samstagen offen: „Jetzt kann man wieder mit 1500 Gästen an einem Samstag rechnen“, so Mandl.

Einzugsgebiet des Sixty ist zunehmend groß

Der Einzugsbereich des Sixty sei zunehmend groß: „Es gibt nicht mehr so viele Diskotheken, da sind die Leute gerne bereit, auch einmal ein bisschen wegzufahren, um sich zu unterhalten.“

Über die Besucher aus der Region hinaus sei das Murtal besonders stark vertreten. „Das Mürztal sowieso, man sieht aber an den Kennzeichen, dass viele auch aus Niederösterreich und Wien kommen, aber auch einige aus dem Ausland wie aus Slowenien“, erzählt Mandl.