Am Wochenende tanzten noch mehr als 3000 Fans bei der "Closing Party" in der legendären Disco Bollwerk in Niklasdorf begeistert ab. Schon am Tag darauf fiel im "Werk 1" der Stern vom Discohimmel. Ein Stern, der einen Namen trägt – den des Bollwerks nämlich. Dem zentralen Beleuchtungs- und Dekoelement weinen viele eingefleischte Bollwerk-Fans nach, die sich in den vergangenen 23 Jahren auf den Tanzflächen und an den Bars von Discobetreiber Martin Fritz vergnügt haben, der nun endgültig Schluss mit diesem Standort machte – und ihn verpachtete.

Und gerade weil der Stern so untrennbar mit dem Bollwerk verbunden war, war Johannes Weitzer und David Mandl von Anfang klar, dass sie als neue Betreiber einer Disco am selben Standort den Stern als Erstes entsorgen müssen. Und auch, weil er aus dem Jahr 1999 stammt und seine Technik bestenfalls von vorgestern war. Auch andere Dekoelemente, die zu sehr an das erinnern, was bisher war, kommen im Rahmen des Umbaus vor der Neueröffnung am Samstag, dem 3. Dezember, in die Tonne.

Seit zweieinhalb Jahren bilden Johannes Weitzer und David Mandl ein unternehmerisches Team
Seit zweieinhalb Jahren bilden Johannes Weitzer und David Mandl ein unternehmerisches Team © Andreas Schöberl-Negishi

Seit Montag wird entrümpelt und ausgemistet

Seit Montag sind Weitzer und Mandl, die seit zweieinhalb Jahren das Cube in der Mittergasse in Bruck betreiben, mit ihrem Team dabei, in Niklasdorf zu entrümpeln und auszumisten: Denn der Termin für die Neueröffnung des "SIXTY", wie die Disco dann heißen wird, ist sportlich gesetzt und es gibt bis dahin noch jede Menge zu tun. "Aber das schaffen wir", sind sich die beiden 23-jährigen Unternehmer sicher.

Der Eingangsbereich zur Disco wurde bereits von der überbordenden Vegetation befreit
Der Eingangsbereich zur Disco wurde bereits von der überbordenden Vegetation befreit © Brigitte Schöberl

"Mehrere 100.000 Euro" wollen sie in die Renovierung, den Umbau und das Aufpeppen des in die Jahre gekommenen Discotempels stecken, der bis zu 3000 Besucher aufnehmen und zwischen 35 und 40 Leuten Arbeit bieten wird. Es sei viele Jahre kaum etwas investiert worden, daher sei es absolut notwendig, Geld in die Hand zu nehmen: "Nur neu auszumalen und ein wenig Kosmetik zu betreiben, ist eindeutig zu wenig."

So sollen unter anderem die Musik-, Ton- und Beleuchtungsanlagen und die LED-Walls auf den neuesten Stand der Unterhaltungstechnik gebracht werden. "Uns ist bewusst, dass Nachtgastro ein schwieriger Boden ist, aber wir sind beide überzeugt davon, dass es hier in Niklasdorf funktioniert", so Weitzer und Mandl.

Ein Blick ins Innere des ehemaligen Bollwerks macht klar: Es gibt noch eine ganze Menge zu tun
Ein Blick ins Innere des ehemaligen Bollwerks macht klar: Es gibt noch eine ganze Menge zu tun © Andreas Schöberl-Negishi

Man wolle das "SIXTY" als größtes Discocenter der Obersteiermark und als eines der größten in Österreich etablieren. Ihr Einzugsgebiet? "Das ganze Mur- und Mürztal, und bis nach Liezen hinauf", meinen Weitzer und Mandl.

Jamule wird der erste Liveact im Jänner

Für konstant gut tanzbare Musik sollen die Resident-DJs sorgen, aber: "Es soll alle zwei Monate Liveacts geben. Am 5. Jänner wird Jamule auftreten, der durch seinen Hit 'Kissenschlacht' bekannt geworden ist", erzählen Weitzer und Mandl. In dem kleineren Discobereich wolle man mit einem "Black Club" punkten: Dort soll in erster Linie Deutschrap, R&B und Hip-Hop gespielt werden.

Der Freibereich soll im kommenden Frühjahr in einen "Party Forest" verwandelt werden
Der Freibereich soll im kommenden Frühjahr in einen "Party Forest" verwandelt werden © Brigitte Schöberl

Auf der Galerie sollen zwei Privat-Lounges entstehen, die für Gruppen gemietet werden können. Neu entstehen soll ein Social-Media-Bereich, in dem Interviews mit Partygästen aufgenommen werden können – etwa für TikTok-Videos. Die Küche werde Andreas Haidinger übernehmen, der in Leoben auch bei "The Kitchen" mit im Boot ist. Der Außenbereich soll im Frühjahr in einen "Party Forest" verwandelt werden.

Geöffnet ist nur an Samstagen. "Und Eintritt ist ab 16 Jahren, und nicht erst ab 18 Jahren, wie ein Gerücht besagt. Wir werden die Bestimmungen des Jugendschutzes genau einhalten", betonen Weitzer und Mandl. Man suche bereits im Vorfeld aktiv den Kontakt mit Behörden und der Exekutive: "Ein gutes Miteinander ist wichtig."