Seit Monaten brodelte die Gerüchteküche und die Sorge um das „Music-House“ in der Mondscheingasse war in der Szene groß: Das kultige Kellerlokal solle zusperren, hieß es. Peter Tschaudi, der es schon seit 1994 geführt hat, wolle verkaufen und auch sein Sohn Simon, der vor sieben Jahren mit eingestiegen ist, wolle das Lokal nicht weiterführen.

Nun macht das Music-House den Gerüchten mit einem Posting in den sozialen Medien ein Ende – und bestätigt diese darin auch zumindest teilweise. Tschaudi verabschiedet sich tatsächlich, und zwar in den Ruhestand. Sein Sohn habe sich entschieden, beruflich andere Wege zu gehen. Am heutigen 29. März gehe mit der letzten Schicht des langjährigen Teams eine Ära zu Ende. „Tausend Dank für all die Jahre voller Konzerte, legendärer Partys und durchfeierten Nächte“, heißt es in dem Posting.

„Aus die Maus“ heiße es für das Lokal, das „Home of Music“ im Untertitel trägt und folglich immer eine wichtige Location für Musikerinnen und Musiker, Bands, DJs und Crews von Punk bis Rock, aber auch aus anderen Richtungen gewesen sei, aber nicht, folgt auch schnell die Entwarnung.

Ein Viererteam wird übernehmen. Michael, Lukas, Matl und Alex führen das „charmante, leicht angestaubte Schmuckstück einer Kellerbar“ weiter. Es sei für sie unerträglich gewesen, das Lokal zu verlieren, deshalb habe man sich dazu entschlossen, es zu übernehmen, „mal ordentlich durchzulüften und vor allem weiterhin Events zu ermöglichen“.

Schon am Freitag, dem 5. April lädt man zu einer „Takeover Party“ ein, gefeiert wird mit Live-Karaoke (Punkrock Sing-a-long), Welcome Shots und vielem mehr.

Ganze Reihe von Lokalen wurde gerettet

Das Music-House reiht sich somit unter mehrere Kultlokale, die in den letzten Jahren nach einem drohenden Aus in neue Hände kamen und weitergeführt wurden. Im Sommer 2023 wurde das Rock- und Metal-Lokal Tick Tack von einem Mutter-Tochter-Team wieder zum Leben erweckt, im Oktober darauf kam das Jazzcafé Stockwerk nach einer Insolvenz in neue Hände. 2021 stand das „Q“ wegen finanziellen Schwierigkeiten und Corona schon kurz vor dem Aus. Eine Rettungsaktion brachte nun 10.000 Euro binnen weniger als drei Tagen ein.