"Lasst uns die Köpfe zusammenstecken und helfen", schreibt Ivica Marijanovic via Facebook. Gemeinsam mit fünf anderen Helfern ruft der Grazer zum Spenden auf, für jene Menschen, die nach dem Erdbeben in Kroatien ihr ganzes Hab und Gut verloren haben. Ursprünglich wollte der Grazer mit weiteren Freiwilligen die Sachspenden, die man heute zwischen 16 und 19 Uhr beim Weblinger Gürtel vorbeibringen konnte, in vier Transportern bis nach Petrinja transportieren.  Doch dass innerhalb kürzester Zeit so viel an Kleidung, Nahrung und Hygieneprodukten zusammengekommen ist, konnte der 54-Jährige nicht fassen: "Das reicht mindestens für einen ganzen Schlepper."

Am Dienstagmorgen hat ein Beben erneut Kroatien erschüttert und das Leben vieler Familien auf den Kopf gestellt. Besonders betroffen waren die Städte Petrinja, etwa 50 Kilometer südwestlich von Zagreb, Sisak und die kroatische Hauptstadt selbst. Man geht bisher von mindestens sieben Toten aus. Krankenhäuser und Kindergärten wurden zerstört, Menschen stehen ohne ein Zuhause da und haben Angst.

Das Telefon stand nicht still

Marijanovic hat bereits am Dienstag mit der Organisation des Spendenaufrufs begonnen: "Es haben sich so, so viele Menschen bei uns gemeldet, die helfen wollen", erzählte der Grazer.  Hauptsächlich sind es Spenden wie warme Kleidung, Decken, Nahrungsmittel (auch für Babys und Tiere) sowie Hygieneprodukte, die benötigt werden. Geldspenden nimmt der Freiwillige Helfer nicht an: "Ich verweise da an das kroatische Rote Kreuz."

"Der Spendenaufruf richtet sich an alle", betonte Marijanovic. Um Abstand und Sicherheit zu gewährleisten, fand der Treffpunkt im Freien am Weblinger Gürtel 31 statt (nahe der Busstation der Linie 58, beim Center West).

Hilfe kommt auch von der Caritas

Die Caritas bittet indes um Geldspenden für die Opfer des Erdbebens, um damit vor Ort Nothilfsgüter wie eben Decken, Schlafsäcke etc. erwerben und an die Betroffenen weitergeben zu können. Online-Spenden erbeten unter https://www.caritas.at/aktuell/news/detail/news/87925-erdbeben-in-kroatien/

Nacht im Freien verbracht

In Petrinja haben die Menschen die erste Nacht nach dem Beben im Freien verbracht und sich bei einem offenen Lagerfeuer warm gehalten. Jene, die ein Auto besitzen, haben dort über Nacht Zuflucht gefunden und in ihren Autos geschlafen. In den Morgenstunden waren drei weitere Nachbeben zu spüren, die die Menschen in Petrinja in Angst und Schrecken versetzt hatten.