+++ Tag fünf nach dem Doppelmord in Stiwoll: Nach Hinweisen gibt es derzeit einen Großalarm für Thal. Suchmannschaften wurden dorthin beordert, nachdem der Verdächtige vor der dortigen Volksschule gesehen worden sein soll. Die Suche erstreckt sich auch auf den Plabutsch. Wir berichten live. +++

Alle neuen Informationen rund um die Fahndung am Freitag im Plabutschgebiet >>lesen sie in diesem Live-Artikel<<

12:09 Uhr: Suche vom Fürstenstand aus:

Die Suche konzentriert sich derzeit auf das Gebiet des Plabutsch - vom Fürstenstand ausgehend abwärts. Unterhalb ist das Gebiet abgesichert.

11:40 Uhr: Einheiten aus "halb Österreich":

Polizeisprecher Lamb zufolge habe man derzeit Mannschaften aus "halb Österreich" zusammengezogen. In die Suche würden ständig Erkenntnisse von Ermittlern und die Auswertung von Beweismitteln einfließen. "Und natürlich auch Hinweise aus der Bevölkerung, für die wir sehr dankbar sind", sagte der Polizeisprecher.

11.00 Uhr: Friedrich F., der mutmaßliche Todesschütze, hat einen Bezug zu Thal:

Seine Frau, eine Jägerin, soll öfters im Bereich des Thalersees gejagt und dort eine Jagd gepachtet haben. Es gibt in dem Bereich einen bewohnbaren Hochsitz, der bereits am Montag überprüft wurde. Damals war nichts gefunden worden. Jetzt erstreckt sich die Suche auch auf den Plabutsch.

10:00 Uhr: Hinweisen zufolge wurde ein Mann mit einem Rucksack vor der Volksschule in Thal gesehen:

Etwa sieben Kilometer Luftlinie östlich von Stiwoll, in Richtung Graz. Die Polizei überprüft nun, ob es sich dabei um den Verdächtigen gehandelt haben könnte. Derzeit sind auch zwei Hubschrauber der Polizei im Einsatz, sagt Pressesprecher Markus Lamb. "Wir überprüfen Hinweise, so wie wir es in den letzten Tagen auch bereits in Niederösterreich getan haben."

Was bis Freitagfrüh geschah:

Der 66-jährige Friedrich F., der vergangenen Sonntag wie berichtet zwei seiner Nachbarn erschossen und eine weitere Nachbarin schwer verletzt haben soll, ist noch immer nicht gefasst. Auch heute Früh durchkämmten Hunderte Einsatzkräfte die Umgebung. Weiterhin werden in Stiwoll zwei bis drei gepanzerte Fahrzeuge der Exekutive bereitgehalten.

Doch in den nächsten Tagen wird sich die Art der Suche ändern - sollten die aktuellen Entwicklungen in Thalnichts ergeben. Bernhard Treibenreif, Direktor der Sondereinheiten, hatte am Donnerstag bereits angekündigt: "Wir werden unsere Fahndungstaktik in den nächsten Taten ändern und mehr auf die Ermittlungsfahndung setzen".

Wie gestern inoffiziell zu erfahren war wird nun eine Ermittlungssonderkommission gegründet. Sie soll Ansätze für weitere Fahndungsmaßnamen finden. Dann könne man auch punktuell wieder Suchmannschaften einsetzen. Die Objekte und Personen, die auf der Gefährdungsliste der Polizei stehen, werden weiterhin intensiv überwacht.

Suchaktion geht heute weiter

Heute geht die Suchaktion mit voller Intensität weiter. Dass diese für die Einsatzkräfte gefährlich ist, zeigt auch dieser Vorfall vom Donnerstag: Eine Polizeihundeführer aus der Obersteiermark erlitt schwere Verletzungen, als er bei der Durchsuchung jenes Wirtschaftsgebäudes, von dem aus Friedrich F. geschossen haben soll, durch eine verdeckte Heuluke mehrere Meter abstürzte.

Wieder gibt es heute ein riesiges Polizeiaufgebot in dem kleinen Ort
Wieder gibt es heute ein riesiges Polizeiaufgebot in dem kleinen Ort © Hans Breitegger

Die Bevölkerung in Stiwoll glaubt jedenfalls, der Verdächtige habe einen Fluchthelfer gehabt. Die Polizei hat darauf vorerst keine Hinweise gefunden.

Der 66-jährige Steirer soll ja wie berichtet am Sonntag mit einem Langwaffe auf seine Nachbarn geschossen haben. Ein 64-jähriger Mann und eine 55 Jahre alte Frau starben, eine 68-Jährige wollte fliehen, wurde am Arm getroffen und schwer verletzt. Einem vorläufigen Obduktionsergebnis zufolge wurde der Mann zweimal, die 55-jährige Nachbarin gleich drei Mal getroffen. Bei der schwer verletzten 68-Jährigen wurde ein Einschuss festgestellt.

Der getötete Gerhard E. wird Samstagnachmittag auf dem Ortsfriedhof in Stiwoll beigesetzt, Adelheid H. am Dienstag - unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen.