Hunderte Polizisten setzten die Suche nach dem flüchtigen Todesschützen fort, geschockt von einem Opfer in den eigenen Reihen. Ein Polizeihundeführer war bei Durchsuchung des Tatortgebäudes in die Tiefe gestürzt.

Doch der gesuchte Friedrich F. konnte auch am fünften Tag nach der Bluttat nicht gefunden werden. Für viele Ortsbewohner keine Überraschung.

„Der Fritz ist allen einen Schritt voraus“, sagt Altbürgermeister Josef Brettenthaler und spricht das aus, was viele anderen Ortsbewohner denken. „Er hat sich viel im Wald aufgehalten. Er kennt die Gegend ganz genau. Ich bin sicher, der hat sich ein gutes Versteck eingerichtet und wartet dort ab.“

Gab es einen Helfer?

Die Profiler im Bundeskriminalamt glauben nicht, dass die Tat geplant war, wie Bernhard Treibenreif, Direktor der Sondereinheiten, gestern in einem Pressegespräch bekannt gab. „Wir gehen von einer sogenannten eruptiven Tat aus.“ Vorerst habe man auch keine Hinweise auf mögliche Fluchthelfer.

Aber gerade das schließt man in Stiwoll nicht aus. „Der Fritz hat bei seinen Flugblatt- und Internetaktionen mit Sicherheit einen Helfer gehabt“ ist der Altbürgermeister überzeugt. „Das kann auch bei der Flucht der Fall gewesen sein.“

Falsche Spur gelegt?

Hat Friedrich F. eine falsche Spur gelegt? Vieles spricht dafür, dass das Fluchtfahrzeug rund 15 Kilometer vom Tatort entfernt in einem Hohlweg gezielt abgestellt wurde. Der Wagen war – wie berichtet – versperrt. Und warum hat der Todesschütze sein Handy mit vier Fotos von Hochsitzen mit den Koordinaten am Tatort zurückgelassen? Diese Hochstände befinden sich in der Gegend, in der das Auto abgestellt war.



Außerdem: „Wenn er sich im Unterholz verkrochen hat, um Suizid zu begehen, dann hätten ihn die Leichenspürhunde finden müssen“, so ein Polizist. „Das unwegsame Gebiet wurde mehrmals abgesucht. 25 Spürhunde waren im Einsatz. Sie haben keine Spur vom Gesuchten gefunden.“