Eine stürmische Nacht liegt hinter der Steiermark. Besonders in der Obersteiermark wehten Sturmböen mit bis zu 100 km/h (Aflenz) weiß Geosphere-Meteorologe Martin Kulmer. Bis zum Mittag sollte sich der Wind aber zumindest in den Tälern beruhigt haben, „in den Bergen bleibt es bis zum Abend stürmisch mit etwa 70 km/h schnellen Böen“. Turbulenter geht es am heutigen Montag noch in Niederösterreich und Wien zu: Da sind Sturmböen um die 100 km/h angesagt, besonders in Niederösterreich dürfte es bis in die Abendstunden im Flachland windig sein. In der Nacht kehrt dann laut Kulmer überall Ruhe ein, der nächste Föhnsturm ist für Donnerstag zu erwarten.

Die Feuerwehr berichtet über Sturmeinsätze – etwa in Kapfenberg-Hafendorf, wo das Blechdach einer Garage abgetragen wurden. Auf der B 320 (Ennstal-Bundesstraße) bei Espang gibt es Behinderungen wegen umgestürzter Bäume. Im Mürztal kommt es aufgrund des Sturms immer wieder zu Stromausfällen, berichtet die Energie Steiermark. Aktuell sind 85 Stationen mit rund 3500 Haushalten ohne Strom.

In Kapfenberg-Hafendorf berichtet die Feuerwehr über Einsätze nach Sturmschäden
In Kapfenberg-Hafendorf berichtet die Feuerwehr über Einsätze nach Sturmschäden © FF Kapfenberg

Bergsteiger in Not

Eine besondere Herausforderung stellt der Wind für Bergretter dar. Am Großglockner konnten Bergsteiger noch nicht gerettet werden, weil der Hubschrauber nicht starten kann. Auch am Samstag gelang die Rettung eines Wanderers auf der Pribitz per Hubschrauber nicht, die Einsatzkräfte mussten zu Fuß ausrücken. Ebenso gefordert sind die Feuerwehren: In Niederösterreich hat der anhaltende Sturm bis Montagvormittag für rund 70 Feuerwehreinsätze gesorgt, besonders im Umland von Wien. Die Wiener Berufsfeuerwehr Wien verzeichnete dagegen nur „etwas erhöhtes Einsatzaufkommen“, sagte Sprecher Jürgen Figerl auf APA-Anfrage.

Erstmals über 20 Grad

Ungewöhnlich warm für den Februar zeigt sich gleichzeitig das Wetter am Montag und in den nächsten Tagen. An den Messstationen Graz-Thalerhof und Leibnitz wurden Spitzen von 21,2 Grad gemessen, in Deutschlandsberg von 21 Grad. So mild war es sonst nirgendwo in Österreich. Auch in Fürstenfeld und Hartberg wurde erstmals in diesem Jahr die 20-Grad-Marke übersprungen. „Das geht die ganze Woche so weiter“, sagt Kulmer. Erst nächste Woche dürfte Österreich dann der Spätwinter einholen.

Verantwortlich für Wind und hohe Temperaturen ist die Föhnwetterlage. Vom Nordwesten her kommt eine Strömung mit „generell sehr warmer Luftmasse“ erklärt Kulmer. Sogar auf 1600 Metern Höhe sorgt das Wetterphänomen derzeit für eine Temperatur von drei Grad. Zwar gab und gibt es solche Föhnwetterlagen immer wieder, meint Kulmer. Aber: Weil der Klimawandel generell für ein höheres Temperaturniveau sorgt, wird es kombiniert mit einer Föhnwetterlage noch einmal wärmer.