21 Menschen wurden teils schwer verletzt, eine junge Frau ist gestorben: Das ist die traurige Bilanz des Brandes in der Grazer Stern-Bar in der Silvesternacht. Dramatische Minuten erlebten die von Rauch und Feuer eingeschlossenen Menschen sowie die Einsatzkräfte. „Du hörst Leute schreien, du siehst die Flammen und denkst dir nur: Um Gottes willen, wie viele sind da noch drin?“, sagt etwa Silvia Weinhandl gegenüber einem Team des ORF-Magazins „Thema“ am Montagabend. Sie feierte gemeinsam mit ihrem Mann Thomas und Freunden Neujahr im Stern. Als sie die Flammen erblickten, schafften sie es noch, über die Vordertür zu flüchten.

„Mein Mann hat mich Richtung Ausgang gedrückt und geschaut, dass er mit mir ins Freie kommt“, erzählt Weinhandl weiter. „Die Flamme ist da, du siehst es, du reagierst, und auf einmal ist die Flamme einen Meter, zwei Meter höher. Das waren Sekunden“, sagt Thomas Weinhandl.

„…, und dann ist schon Panik ausgebrochen“

Gegen halb vier in der Früh am 1. Jänner beginnt es aus noch unbekannten Gründen im Eingangsbereich zu brennen. Bis die Brandursache feststeht, kann es noch Monate dauern, wie Brandermittler Dietmar Radauer im Interview mit der Kleinen Zeitung erklärt. Im Stern haben sich die Flammen binnen Sekunden ausgebreitet. Silvia Weinhandl, die im fünften Monat schwanger ist, ist eine der ersten, die das Feuer bemerkt. „Mein Mann hat noch geschrien ‚Alle raus hier‘, und dann ist schon die Panik ausgebrochen.“

Thomas und Silvia Weinhandl kehrten für den ORF an den Brandort zurück
Thomas und Silvia Weinhandl kehrten für den ORF an den Brandort zurück © Screenshot/ORF

Sechs Minuten dauerte es, bis die Einsatzkräfte vor Ort waren, die Rauchentwicklung war derart enorm, dass einige Besucherinnen und Besucher den Hinterausgang des Kellerlokals nicht finden konnten. Sie werden bewusstlos. „Die Personen wurden mittels Ertasten und mittels Wärmebildkamera, die wir in solchen Fällen einsetzen, aufgefunden“, sagt Andreas Schmuck, Brandoberkommissär bei der Grazer Berufsfeuerwehr – ein Gespräch mit ihm können Sie hier nachlesen.

Der Schock sitzt beim Ehepaar Weinhandl noch tief. „Du riechst das Ganze, du weißt, wo du rausgekommen bist“, erzählt Thomas Weinhandl. Und seine Frau erinnert sich an das Nachhausekommen nach dem Brand: „Wir waren bei komplett schwarz (…), aber wir waren beide einfach nur froh, dass wir zusammen einschlafen konnten.“