Der 27-jährige Maurizio Zandron startet heute in seine zweite Eiskunstlauf-Europameisterschaft, die erste für Österreich, und das als Italiener. Noch fehlt dem gebürtigen Bozener nämlich der rot-weiß-rote Pass, was für sein Antreten für seine neue Wahlheimat allerdings keine Rolle spielt. Im Hinblick auf Olympia braucht Zandron aber das begehrte Dokument, die Spiele 2022 in Peking sind großes Ziel.

Der 27-jährige Maurizio Zandron startet heute in seine zweite Eiskunstlauf-Europameisterschaft, die erste für Österreich, und das als Italiener. Noch fehlt dem gebürtigen Bozener nämlich der rot-weiß-rote Pass, was für sein Antreten für seine neue Wahlheimat allerdings keine Rolle spielt. Im Hinblick auf Olympia braucht Zandron aber das begehrte Dokument, die Spiele 2022 in Peking sind großes Ziel.

Vorerst gilt es aber, bei kontinentalen Titelkämpfen erneut Erfahrung zu sammeln. Vor drei Jahren war Zandron für Italien EM-19., eine Top-20-Platzierung soll es in einem 35-köpfigen Teilnehmerfeld auch diesmal werden. Dafür muss er heute das Kurzprogramm unter den besten 24 absolvieren, um am Donnerstag (ab 18.30 Uhr) in der Entscheidung noch dabei zu sein.

Ein Trainerinnen-Trio

„Es wird eine schöne Erfahrung für mich sein“, ließ Zandron Vorfreude auf den Auftritt als Lokalmatador erkennen. Er habe viel trainiert, die Anreise an den Wettkampfort in die Steiermarkhalle in Premstätten ist am Sonntag erfolgt. Davor war es noch in Telfs zu Trainings u. a. mit Japans Topstar Shoma Uno gekommen. Zandron: „Das war sehr interessant und hat mir viel Motivation gegeben.“

Der nun in Innsbruck lebende und Recht studierende Sportler läuft seine zweite Saison in Österreich. Betreut wird er von Trainerin Claudia Houdek, wobei auch Franca Bianconi von seiner Italien-Zeit weiter in die Betreuung eingebunden ist. Sie ist auch Trainerin von Matteo Rizzo, als EM-Dritter des Vorjahres auch diesmal einer der EM-Medaillenanwärter. Dritte im Trainerinnen-Bunde ist Choreografin Raffaela Cazaniga.

© APA/BARBARA GINDL

Neu Programme

Vor der laufenden Saison hat sich Zandron sowohl für das Kurzprogramm als auch für die Kür neue Programme einstudiert. „Das war sehr viel Arbeit, dass er da gut hineinkommt“, berichtete Houdek. Im ersten Programmteil läuft der 1,80 Meter große Zandron zur Musik „That’s Life“, die Musik für die Kür ist der Soundtrack für „Alice in Wonderland“. Seine Punkte-Bestmarken stammen durchwegs vom vergangenen September, die gilt es nun zu verbessern.

Zandrons Bruder hat sich ebenfalls dem Eiskunstlauf verschrieben, ist noch Junior und wird in Bergamo ebenso von Bianconi betreut. Maurizio Zandron hat gegenüber seinem Bruder nicht nur einen Alters-, sondern auch einen Leistungsvorsprung, hat alle Dreifach-Sprünge im Programm. Houdek: „Vierfache noch nicht, aber das ist für nächste Saison vorgesehen.“ Mit der erhofften Staatsbürgerschaft in der Tasche soll es damit zu den Peking-Spielen gehen.