Am Freitag war bekanntlich Valentinstag - und aus diesem Anlass stattete auch ein Teil von Österreichs aktuellen Überfliegerinnen dem Kulm einen Besuch ab. So wurden Chiara Hölzl, mit sechs Tagessiegen Führende im Damen-Gesamtweltcup, sowie NAZ-Eisenerz-Schützling Lisa Eder am Fuße des Skiflugbakkens geehrt und wie es sich eben für den Valentinstag gehört, mit einem schon Strauss Blumen beglückt.

Beide Athletinnen nahmen sich auch die Zeit, um den monströsen Bakken hinaufzublicken - und sie waren sich einig: "Es wäre schon lässig, auch einmal skizufliegen." Ob und wann es so weit sein wird, steht derweilen noch in den Skisprung-Sternen, doch sagte Damen-Cheftrainer Harald Rodlauer, dass "man sich dieser Thematik behutsam und Schritt für Schritt nähern muss."

Dass auch die Damen mit so großen Schanzen zurechtkommen können, hat ja Daniela Iraschko-Stolz bereits bewiesen, als sie 2003 am Kulm an der 200-Meter-Marke kratzte. Genaue Weite existiert keine, weil die Weitenmessung damals nicht aktiv war. Stefan Kraft, mit 253,5 Metern aktueller Weltrekordhalter, traut den Damen das Skifliegen auf alle Fälle zu: "Das Niveau hat sich bei den Damen in den letzten Jahren enorm gesteigert. Ich denke, die derzeit besten 20 bis 30 im Weltcup würden sich auf einer Skiflugschanze schon zurechtfinden."

Der Weg geht auf alle Fälle in diese Richtung. Sind die Damen bis zur letzten Saison im Weltcup nur auf Normalschanzen gesprungen, so gehen heuer bereits 13 Bewerbe auf einer Großschanze in Szene. Und Hölzl und Kolleginnen machen dabei eine mehr als gute Figur. Doch bevor das Skifliegen zum großen Thema wird, verfolgen die Damen ein anderes Ziel: Eine eigene Tournee.

"Die Frage ist, ob man eine Damen-Tournee im Rahmen der Vierschanzentournee der Männer abhalten würde oder ob man eine eigene Tournee veranstaltet. Das ist aber natürlich auch eine Frage der Sponsoren und Kosten", weiß Rodlauer, der sich derzeit aber voll auf den aktuellen Weltcup konzentriert: "Unser großes Ziel ist nach wie vor der erstmalige Sieg im Nationencup." Den nächsten Schritt dorthin wollen die ÖSV-Damen nächstes Wochenende in Ljubno setzen.