Normalerweise bewegen sich die Damen hinsichtlich Rampenlicht bei einem Grand Slam oft im Schatten der Herren. Doch beim diesjährigen Wimbledon-Spektakel stiehlt Tatjana Maria den Allzeitgrößen Novak Djokovic und Rafael Nadal bis dato die Show. Nicht nur, weil sie als bereits 34-Jährige erstmals in ihrer Karriere den Einzug in ein Major-Halbfinale geschafft hat. Sondern vor allem, weil ihr das als zweifache Mutter, als in der Weltrangliste nur auf Position 103 gereihte Spielerin und mit einem außergewöhnlichen Spielstil (Rückhand- und Vorhand-Slice) gelang.

Im Viertelfinale rang Maria ihre Landsfrau Jule Niemeier mit 4:6, 6:2, 7:5 nieder und darf sich schon jetzt über einen Scheck in Höhe von 622.000 Euro freuen. Das ist rund ein Sechstel des gesamten Preisgelds, das die Deutsche seit ihrer 2001 gestarteten Profikarriere eingespielt hat. Einziger Wermutstropfen: Punkte gibt es für den Sensationslauf auf dem „heiligen Rasen“ keine, weil ATP und WTA beschlossen haben, diese nach dem Ausschluss aller russischen und weißrussischen Spieler zu streichen.

Die beiden Töchter jubeln mit der Mutter

Mit Maria freuen sich ihr Mann und Fitnesstrainer Charles-Edouard und ihre beiden Töchter Charlotte (8 Jahre) und Cecilia (15 Monate), die gemeinsam in Palm Beach Gardens in Florida leben. Aber auch als Österreicher darf man ein klein wenig stolz auf die Leistung der Tennis-Dame aus Bad Saulgau sein.

Köflach-Handballer aus Polen ist der Vater

Wie das? Wie ein aufmerksamer Leser die Kleinen Zeitung informierte, holte ihr 2008 verstorbener Vater Heinrich Malek 1982 mit dem HC Köflach den Handball-Staatsmeisterschaftstitel, was auch HSG-Obmann Gerhard Langmann bestätigte. Anschließend wechselte der polnische Nationalteamspieler noch zum Post SV, ehe es über Leoben nach Deutschland ging. Und zwar mit seiner Frau Margit, einer Grazerin, die ebenfalls Handball spielte.

Im Halbfinale bekommt es die „halbe Steirerin“ Maria mit Ons Jabeur zu tun. Die 27-jährige Tunesierin bezwang im zweiten Viertelfinale des Tages die Tschechin Marie Bouzkova mit 3:6, 6:1, 6:1 und steht damit als erste Araberin im Halbfinale eines Grand Slams.