Dominic Thiem macht es möglich. Weil der Österreicher beim ATP-Finale in London in der Gruppe "Björn Borg" sowohl Roger Federer (7:5, 7:5), als auch Novak Djokovic (6:7, 6:3, 7:6) bezwingen konnte und damit bereits als Gruppenerster feststeht, duellieren sich Federer und Djokovic (beide konnten ihre Partien gegen Matteo Berrettini gewinnen) heute (21 Uhr, Servus TV live) im direkten Duell um das zweite Halbfinalticket. Die Rechnung ist einfach: Wer gewinnt, steigt auf - wer verliert, fliegt nach Hause.

Federer gegen Djokovic - das ist einer der ewigen Tennisklassiker der Tennis-Geschichte. 48 Mal sind die beiden Titanen bereits aufeinandergestoßen, Djokovic hat mit 26 Siegen knapp die Nase vorne. Den letzten davon feierte der Serbe im bis dato letzten Duell - und es war einer seiner emotionalsten. So bezwang Djokovic seinen Schweizer Erzrivalen heuer im Wimbledon-Endspiel in einem an Dramatik kaum zu überbietenden Match mit 13:12 im fünften Satz und wehrte dabei zwei Matchbälle des Eidgenossen ab.

Auch sehenswert:

Während Djokovic sich zu dem bevorstehenden Duell nicht wirklich äußern wollte ("Einer gewinnt, einer verliert - das liegt in der Natur der Sache"), ging Federer schon mehr auf das Thema ein. "Die Erinnerungen an das Match sind großteils schon weggeschwemmt. Es ist mittlerweile ja auch viel Wasser unter der Brücke durchgeflossen. Wir haben seit dem beide viele Matches gespielt, können aber beide auf ein großes Match, das wir in Wimbledon abgeliefert haben, zurückblicken."

Aber nicht nur Sieger Djokovic, sondern auch Federer selbst hätte aus der Partie viel Positives mitnehmen können. "Und ich habe auch nicht gehofft, dass ich nie wieder gegen ihn spielen muss. Eigentlich freue ich mich sogar sehr auf das Match. Denn es gibt mir die Chance auf Revanche und die Chance, es besser zu machen als beim letzten Mal. Aber ich bin wegen des ATP-Finales hier und nicht wegen des Wimbledon-Endspiels", sagte der 38-jährige Tennis-Dauerbrenner. 

Sein Rezept gegen Djokovic: "Gegen Novak musst du sicher sein, was du gegen ihn machen willst. Du musst die richtige Balance finden. Also aggressiv, aber nicht kopflos angreifen", sagt Federer, der seinen bisher letzten Sieg gegen den Serben hier beim ATP-Finale vor vier Jahren im zweiten Gruppenspiel feierte. Allerdings schlug der um sechs Jahre jüngere Djokovic beim selben Turnier im Finale wieder mit einem glatten Zweisatzsieg zurück.