Der Restart der European und der Challenge Tour findet ab heute (9. Juli 2020) in Österreich statt. Unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen werden sich im Diamond Country Club in Atzenbrugg 144 Spieler um ein Preisgeld von 500.000 Euro duellieren. Darunter befinden sich zwölf Österreicher, die zum Großteil aufgrund von Einladungen dabei sein dürfen.

Aufgrund des eher bescheidenen Preisgeldes haben sich nur wenige arrivierte Pros für eine Teilnahme in Österreich erwärmen können. Angeführt wird das Feld von Sami Välimäki, der Finne ist mit Rang 13 im Race to Dubai der bestplatzierte Spieler. Ein ehemaliger Sieger der Austrian Open ist Joost Luiten, der sich auf das Turnier total freut. „Ich hatte vor Beginn der Corona-Pandemie eine aufsteigende Form. Ich konnte zwar nur zum Teil mein ganzes Können abrufen, aber es schauten zwei solide Ergebnisse heraus“, erzählt der Holländer.

Schöne Erinnerungen

2013 stand er ganz oben auf dem Podest in Atzenbrugg, daran erinnert er sich gerne zurück und hofft, dass er bei der Vergabe des Sieges ein Wörtchen mitreden wird können. „Es war schon komisch, als so viele Turniere abgesagt wurden und es für uns kein konkretes Ziel gab. Da war es für mich oft nicht einfach, die Motivation für das Training zu finden. Was sich mit der Bekanntgabe der Austrian Open schlagartig verändert hat.“

Luiten kommt mit einem recht guten Gefühl nach Niederösterreich. Die intensive Arbeit an seinem Spiel in den letzten Wochen lassen ihn optimistisch nach vorne blicken. „Zuerst ist es natürlich eine Orientierung für mich, wo ich im Vergleich mit den anderen Spielern stehe. Ich treffe den Ball ganz gut, daher bin ich schon gespannt, wie es mir unter Druck ergehen wird“, kann der 34-Jährige es kaum mehr erwarten, dass es wieder losgeht.

Ryder-Cup-Held

Ebenfalls für ein Antreten in Österreich hat sich Nicolas Colsaerts entschieden. Der Belgier war einer der großen Helden beim Ryder Cup 2012 in Illinois. Es ging als „Wunder von Medinah“ in die Annalen ein. Die europäische Mannschaft lag nach zwei Tagen mit 6:10-Punkten zurück. Sie konnten das Ruder mit einer unglaublichen Aufholjagd gegen die hochfavorisierten Amerikaner noch herumreißen und den Ryder Cup mit 14,5:13,5 gewinnen. Was einzigartig war, da davor noch nie eine Auswärtsmannschaft einen Vier-Punkte-Rückstand in den abschließenden Einzeln wettmachen konnte. Der für Ende September geplante Ryder Cup in Wisconsin wurde auf 2021 (21. bis 26. September) verschoben. Was bedeutet, dass der für 2022 geplante Ryder Cup in Rom auf 2023 verlegt werden musste.

Top-Österreicher fehlen

Österreichs Topspieler werden in Atzenbrugg und eine Woche später im Adamstal fehlen. Bernd Wiesberger und Matthias Schwab erhielten Einladungen für Turnierteilnahmen auf der wesentlich lukrativeren amerikanischen PGA-Tour. Ob die antretenden heimischen Profis und Amateure den Heimvorteil etwas für sich nutzen werden können, darauf darf gehofft werden. Unterstützung von den heimischen Golffans wird es nicht geben, da Zuschauer von der European Tour noch nicht zugelassen sind.