Es ist eine Nachricht, die schockiert, andererseits aber nicht ganz so überraschend kommt. Konnte MotoGP-Superstar Marc Marquez nach seinem bei einem Sturz am 19. Juli beim Grand Prix in Jerez erlittenen Bruch des rechten Oberarms in der heurigen Saison kein einziges Rennen mehr bestreiten, so droht dem achtfachen Weltmeister nun noch weit Schlimmeres. Schon seit Wochen kursieren Gerüchte, dass es um die Genesung des Spaniers nach mittlerweile zwei Operationen nicht gut stehen würde. Und nun berichtet die „Gazzetta dello Sport“, dass sich der 27-Jährige möglicherweise ein drittes Mal unters Messer legen muss und im schlimmsten Fall die gesamte Saison 2021 verpassen könnte.

Der Grund: Der Heilungsprozess des Knochens verzögere sich massiv, es drohe sogar eine sogenannte Pseudarthrose, schreibt das italienische Blatt. Davon spricht man, wenn die Heilung eines Knochenbruchs ausbleibt oder über sechs Monate dauert. Auslöser für diese Komplikationen können eine mangelhafte Ruhestellung oder auch eine zu frühe Mobilisierung sein.

Genau das würde auf Marquez zutreffen. Zur Erinnerung: Nur vier Tage nach seiner ersten Operation, bei der ihm eine Titanplatte eingesetzt worden war, saß der Iberer bereits wieder auf seiner Honda. Das geplante Comeback beim zweiten Jerez-Grand-Prix fiel dann allerdings wegen zu großer körperlicher Probleme ins Wasser – stattdessen wurde Marquez erneut operiert. Die Befestigung der nun zwei Platten in seinem Oberarm hätten den Knochen allerdings stark geschädigt und würden den Heilungsprozess nun eben verzögern.

Sechs Monate Pause nach weiterer Operation

Sollte sich der Verdacht der Pseudarthrose bestätigen, muss sich Marquez laut der „Gazzetta dello Sport“ erneut operieren lassen. Dabei dürfte ihm dann Knochenmark eingepflanzt werden, um die Heilung und das Knochenwachstum zu fördern. Aber: Anschließend dürfte der 27-jährige Spanier bis zu sechs Monate auf kein Motorrad steigen, womit er zumindest die ersten Rennen der im März 2021 startenden neuen Saison nur als Zuschauer mitverfolgen könnte.

Dass es sich bei der Geschichte nicht um eine Ente handelt, bestätigen zwei Fakten: Erstens soll sich sein Rennstall Repsol-Honda bereits nach Ersatz umsehen und vom Briten Cal Crutchlow (für den angebotenen Teilvertrag) eine Absage bekommen haben. Und zweitens passen auch die kryptischen Aussagen von Marquez-Manager Emilio Alzamora in dieses Bild. Der sagt: „Jetzt brauchen wir Geduld und warten ab. Wenn es Probleme gibt, dann darum, weil die Dinge am Anfang nicht gut gemacht wurden.“