Der Fußball ist zurück in Österreich und mit ihm auch die Zuschauer in den Stadien. 7260 Besucher hätten am Freitag (20.30 Uhr) dabei sein dürfen, wenn der SK Sturm in der ersten Runde des ÖFB-Cups den SV Innsbruck aus der Tiroler Landesliga empfängt. Trotz rechtsgültigen Bescheids der Bau- und Anlagenbehörde war sowohl das Bundesministerium für Gesundheit sowie das Bundeskanzleramt wenig erfreut über diesen Bescheid, der rechtlich unantastbar war.

Ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem von Bruno Hütter, Leiter für Spielbetrieb und Sicherheit, hatte vorgesehen, dass jeweils nur maximal 1250 Besucher im Stadion aufeinandertreffen hätten können. Jeder der sieben Abschnitte war separiert und hätte die 1250er-Marke nicht überschritten.

"Gefahr in Verzug"

Und dennoch kam nach dem positiven Bescheid ein negativer hinterher. Die Landesgesundheitsbehörde lehnte 7260 Besucher ab, obwohl sich die Stadt Graz intensiv darum bemühte. Der Grund: Gefahr in Verzug, weil das Ansteckungsrisiko sechs Mal so hoch sei. 1250 statt 7260 Besucher sind also in der Merkur-Arena zugelassen. Das ist auch gut so. Aber warum der negative Bescheid erst 24 Stunden und 23 Minuten vor dem Anpfiff an den Klub übermittelt wurde, bleibt dubios.

Die Fans sind verärgert, verurteilen den Klub, weil der SK Sturm die erlaubte Kapazität an Tickets verlost und der Rest diesmal leer ausgeht, aber eine kostenlose Karte für das nächste Cupspiel bekommt. Der Verein ist aber machtlos und selbst geschädigt. Die Politik agierte chaotisch. Im Fußballjargon würde man die Vorgehensweise der politisch Verantwortlichen als plan- und ideenlos ohne Zug zum Tor bezeichnen.

Drei Spieler fehlen

Ein Umstand, den der SK Sturm im ersten Auftritt unter Neo-Trainer Christian Ilzer vermeiden möchte. Die Freude beim 42-Jährigen ist groß, erstmals als Trainer der Schwarz-Weißen auf der Bank zu sitzen. Der neue Mann ist klar in seinen Aussagen. Und so sagt der Oststeirer: „Ich erwarte mir einen fokussierten Auftritt, ein souveränes Spiel und einen klaren Sieg.“ Vincent Trummer (Kreuzbandriss) sowie zwei Spieler mit positiven Coronatests fehlen. Alle anderen Kaderspieler stehen zur Verfügung. Vier Wochen ist Ilzer nun verantwortlich: „Man wird gegen Innsbruck auch erkennen, wie die Trainingsinhalte ausgeschaut haben. Es hat in den Testspielen phasenweise gut ausgesehen, phasenweise war ich noch nicht zufrieden.“

Im letzten Drittel müsse man noch an der Entschlossenheit arbeiten. „Wir müssen unsere Stürmer in den richtigen Momenten auf die richtigen Positionen bringen. Da fehlt uns noch das Timing. Aber ich bin mir sicher, dass es gegen Innsbruck besser sein wird als in den Testspielen“, erklärt Ilzer.