Es vergeht kein Tag, an dem der SK Sturm nicht für Schlagzeilen sorgt. Nach den Nestor-El-Maestro-„Festspielen“ mit der Verbalattacke im Salzburg-Spiel sowie dem Gang aufs WC im Sturm-Mannschaftsbus zur Pause des Hartberg-Matchs warten die Grazer mit der nächsten Überraschung auf. Lukas Spendlhofer stieg gestern nicht in den Bus in Richtung Oberösterreich ein. Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker erklärt: „Lukas ist aus sportlichen Gründen nicht dabei. Wir wollten nach dem Hartberg-Spiel nicht viel verändern.“ Den Platz auf der Bank nimmt Isaac Donkor ein. „Aus taktischen Gründen, gegen den LASK brauchen wir nämlich schnellere Spieler.“ Schicker lässt seinen Worten, dass auch Akteure mit Langzeitverträgen keinen Freifahrtschein haben, also Taten folgen.

Im heutigen Duell kommt es jedenfalls zum Aufeinandertreffen der beiden schwächsten Mannschaften in der Meisterrunde. Die Linzer kassierten nach dem Wiederbeginn drei Niederlagen und holten ein Unentschieden, Sturm schlitterte ebenfalls in drei Pleiten, holte aber mit dem 2:1 in Hartberg zumindest einen Sieg. „Wir wollen gegen den LASK dort anschließen, wo wir gegen Hartberg aufgehört haben“, sagte Sturms vorübergehender Cheftrainer Nikon El Maestro.

Was es dazu braucht, ist dieselbe Leidenschaft und dasselbe Engagement wie in der zweiten Hälfte in der Oststeiermark. Und es braucht Spieler, die an und über die Grenzen des Machbaren gehen. Christoph Leitgeb hat dies bei all seinen technischen Fähigkeiten mit bedingungsloser Laufbereitschaft und immensem Einsatz gezeigt.

Christoph Leitgeb
Christoph Leitgeb © GEPA pictures

Leitgeb war der Leithammel in diesem Spiel und übernimmt diese Rolle heute gerne wieder. „Die ersten zehn Minuten dachte ich, ich kann nicht laufen. Aber dann bin ich ganz gut reingekommen. Ich will der Mannschaft auch gegen den LASK helfen. Es war hart in Hartberg, hat aber auch Spaß gemacht“, sagt der 36-Jährige. Und auch Lukas Jäger, der für den heute noch immer verletzten Niklas Geyrhofer in der 28. Minute ins Spiel gekommen war, brachte seine Tugenden zur Geltung. „Eiserner Wille und immer Vollgas beschreiben mich schon sehr gut. Und genau dieses Gefühl, dass alle bis zum Anschlag gehen, muss jeder auf dem Platz haben“, sagt Jäger, der in der Dreierkette für Stabilität sorgte.

Lukas Jäger (rechts)
Lukas Jäger (rechts) © GEPA pictures

Bringen alle die Einstellung von Leitgeb bzw. Jäger in der heutigen Begegnung, kann Sturm auch die Oberösterreicher besiegen. „Der LASK gehört nach wie vor zu den besten Mannschaften in Österreich und ist haushoher Favorit. Aber wenn wir alle eine Topleistung bringen, können wir überraschen. Für uns ist dieses Spiel ein Endspiel. Ich hoffe, dass wir es auch so bestreiten“, sagt Nikon El Maestro.