Vor wenigen Stunden gab der SK Sturm die Trennung von Trainer Roman Mählich bekannt. Nun möchte der SK Sturm laut Günter Kreissl "klarerweise vor dem Trainingsauftakt" einen neuen Trainer präsentieren. "Inhalt", "Spielidee", "Erfahrung" und "Leidenschaft" bezeichnet Kreissl als die wichtigsten Entscheidungskriterien bei der Suche nach dem neuen Trainer. Konkret sei es laut Kreissl das Ziel, bis Mitte nächster Woche einen neuen Trainer zu finden. "Wenn es Donnerstag oder Freitag wird, ist es auch gut. Am Schluss geht es immer um die Qualität der Entscheidung."

Bei der Suche möchte sich der Verein aber nicht auf eine bestimmte Art von Fußball festlegen. "Wir wollen einen Trainer haben, der eine klare Idee hat, mit der erschon einmal zum Erfolg gekommen ist", sagt Kreissl und ergänzt: "Es gibt nicht das Profil, dass ich sage, der neue Trainer muss jetzt ein Umschaltspiel mit Dreierkette spielen."

In den Gesprächen mit Nachfolgekandidaten wird Kreissl auch auf folgenden Aspekt großen Wert legen: "Wie wahrscheinlich klingt es für mich, dass wir mit dieser Idee erfolgreich sind." Wenig später fügte er hinzu: "Ich bin für vieles zu begeistern."

Kein massiver Kaderumbruch

Zudem erklärt der Geschäftsführer Sport auch, dass ein großer Kaderumbruch im Sommer im Normalfall als unwahrscheinlich zu betrachten ist: "Es gilt jemanden zu finden, wo die Chemie mit der Mannschaft passt und der eine Fantasie mit dem Kader hat, der sich nicht so massiv verändern soll." Das hat auch einen klaren Grund. "Es ist so, dass der Großteil der Mannschaft unter Vertrag ist", sagt Kreissl.

Weitere Neuzugänge wird es aber jedenfalls geben. Womöglich noch vor dem neuen Trainer. "Wir können nicht ausschließen, dass wir das auch abschließen bevor ein neuer Trainer da ist." Änderungen am Kader wird es somit im begrenzten Ausmaß geben. "Wir werden versuchen, die eine oder andere Personalie zu ändern", so Kreissl und ergänzt: "Die Mannschaften hat schon einen gehörigen Anteil daran, dass es so gekommen ist." Kreissl hat zudem nicht ausgeschlossen, dass es mit einem neuen Trainer auch im Betreuerstab zu Änderungen kommen kann.

Kreissl hat nach der Bekanntgabe der Trennung von Roman Mählich die Verantwortung für eine sportlich verkorkste Saison übernommen. "Sturm Graz hat eine gewisse Brutalität - im Guten und im Schlechten", sagte Kreissl am Mittwoch vor Journalisten. Er habe dem Vorstand in der entscheidenden Sitzung am Dienstagabend sogar zweimal seine eigene Demissionierung angeboten.

"Ich habe dem Vorstand zweimal die Vertrauensfrage gestellt und hätte auch auf sämtliche finanzielle Abgeltung verzichtet", berichtete Kreissl am Tag nach der Sitzung, die bis 24.00 Uhr gedauert haben soll. "Wenn der Sturm-Vorstand davon überzeugt gewesen wäre, hätte ich das akzeptiert." Die Verantwortungsträger wollten den Abschied des Wieners aber nicht hinnehmen. Beschlossen wurde indes, dass es mit Mählich als Trainer nicht weitergehen kann.