Mit dem Schlusspfiff feierten so gut wie alle 13.507 Stadionbesucher mit der Sturm-Mannschaft. Alle gemeinsam stimmten in die inoffizielle Sturm-Hymne „Steiermark“ ein. Am Ende war alles gut. Kein Wunder. Sturm fertigte den WAC mit 4:0 ab. Einen Sieg mit vier Toren Unterschied feierte man zuletzt am 13. August 2022 (4:0 im Heimspiel gegen Altach). Ergebnistechnisch glänzte die schwarz-weiße Welt rosarot. Bei den Zuschauern waren die ersten 60 Minuten schnell vergessen.

Zu vergessen war die erste Hälfte auch wieder nicht, weil beide Mannschaft redlich bemüht waren, den Ball in geordneten Bahnen nach vorne zu bringen, es gelang suboptimal, weil die Zuspiele – egal, von welcher Mannschaft – nicht präzise genug waren. „Uns ist der letzte Pass nicht gelungen“, sagte Manprit Sarkaria. Da schimpfte der eine oder andere Zuschauer schon lautstark. Jaja, so schnell wird Kritik laut, wenn es nicht rund läuft. Und weil der Ball nicht immer dorthin rollte, wo die Protagonisten auf dem Feld wollten, wurden die taktischen Vorgaben artig eingehalten.

Übrigens schnell gehen. „Das Kuriose in diesem Spiel war, dass uns ausgerechnet in einer starken Phase des WAC die Führung gelungen war“, sagte Sturm-Trainer Christian Ilzer. Der Treffer von Mika Biereth (66.) gepaart mit der vergebenen Topchance des WAC in Person von Bernhard Zimmermann (61.), brach die Kärntner. „Vit hat uns im Spiel gehalten“, sagte Ilzer. Vit heißt mit vollem Namen Vitezslav Jaros und lieferte in dieser besagten Aktion eine bärenstarke Parade. „Wenn ich das 1:0 mache, kann das alles hier ganz anders ausgehen. Das nächste Mal mache ich das anders. Das Ergebnis ist viel zu hoch“, sagte ein enttäuschter Zimmermann.

Vier Minuten nach der Biereth-Führung legte Sarkaria mit dem Treffer zum 2:0 nach. Es war übrigens das einzige Tor in diesem Spiel, das nicht mit Köpfchen erzielt wurde. Biereth bewies Köpfchen, später legten Dimitri Lavalee (85.) und David Affengruber (89.) zum 4:0-Endstand nach. Ilzer lobte seine Mannschaft, weil sie die Standards gut ausgeführt hatte und weil sie sich nicht mit zwei Treffern begnügt hat, sondern trotz der Führung immer „auf Spannung“ geblieben ist. Die Treffer drei und vier fielen nach Standards. Ein Ergebnis harter Arbeit im Training, für die Co-Trainer Dominik Deutschl federführend ist.

Kritik gab es nur für Schiedsrichter Julian Weinberger. Eine Freistoßvariante konnte nicht ausgeführt werden, weil der Referee im Weg stand. „Es wurde alles akribisch ausgearbeitet. Nur den Schiedsrichter haben wir in unseren Überlegungen vergessen“, sagte Ilzer schmunzelnd. Weinberger wurde vom VAR (Harald Lechner) zweimal zum Bildschirm gebeten. Zu begutachten hatte er das Tor von Sarkaria sowie ein Foulspiel von WAC-Goalie Hendrik Bonmann gegen Biereth. In diesem Fall nahm er die Elfer-Entscheidung sowie die Gelb-Rote Karte für den Torhüter zurück.