Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der beste Klub im ganzen Land? Die Antwort (nicht nur) aus Sicht des SK Sturm lautet aktuell noch immer Salzburg. Die Grazer liegen auf Platz zwei und sind damit erster Jäger der zehn Mal in Folge Meister gewordenen Bullen. Das alles sieht nach 19 Runden gleich aus wie im Vorjahr. Bei den Schwarz-Weißen weist die Bilanz sogar haargenau gleiche Zahlen wie in der Saison 2022/23 aus. 19 Spiele, 11 Siege, 6 Unentschieden, 2 Niederlagen, Torverhältnis 30:14 und 39 Punkte. In Anbetracht des Überwinterns im Europacup und des Aufstiegs ins Achtelfinale der Conference League, in dem am 7. (zu Hause um 18.45 Uhr) bzw. 14. März (auswärts, 21 Uhr) Lille wartet, ist eine Weiterentwicklung klar ersichtlich.

Ganz anders sieht es bei Salzburg aus. Die Mozartstädter, am Samstag gegen Schlusslicht Austria Lustenau mit 7:0 siegreich, hielten in der Vorsaison nach 19 Runden bei starken 48 Punkten, heuer weist die Tabelle allerdings sieben Zähler weniger aus. Und das, obwohl die Mannschaft von Trainer Gerhard Struber in der Gruppenphase der Champions League als Tabellenletzter ausschied und erstmals seit sieben Jahren nicht mehr das Europacup-Frühjahr aktiv miterlebt.

Der einstige Glanz der Salzburger, die eine Matchdemonstration nach der anderen ablieferten, strahlt nicht mehr so imposant. Darum wächst die Chance für Sturm, die eindrucksvolle Serie des Titelverteidigers zu brechen. „Wenn wir die Möglichkeiten aller Klubs anschauen, ist es nicht einmal selbstverständlich, dass wir auf Platz zwei stehen“, sagt Sturms Sport-Geschäftsführer Andreas Schicker. „Aber klar haben wir mitbekommen, dass heuer alles enger zusammenliegt.“

Sturm und Salzburg führen auch in dieser Saison die Tabelle an
Sturm und Salzburg führen auch in dieser Saison die Tabelle an © APA

Um Profit daraus zu schlagen, soll aber vorerst der Grunddurchgang mit so vielen Punkten wie möglich abgeschlossen werden – beginnend mit dem heutigen Auswärtsspiel in Innsbruck gegen die WSG Tirol (14.30 Uhr). „Viele mögen das als g‘mahte Wies‘n sehen, aber es ist das schwierigste Spiel von allen. Nach dem sehr guten Start ins Jahr mit allen ,großen‘ Spielen ist jetzt Moral gefragt. Wir müssen da alles raushauen. Dann bleibt eine Woche Zeit, zu regenerieren“, meint Schicker.

Was sich aber im Sturm-Spiel einmal mehr ablesen lässt: Nach einem Umbruch (Schicker: „Wir haben im Herbst viel probiert“) greifen mittlerweile alle Zahnräder ineinander. Dass es bei Sturm noch gar nicht so lange her ist, als solche Erfolge noch utopisch erschienen, zeigt ein Blick auf die Saison 2019/20: 35 Punkte holten die Schwarz-Weißen da – in der gesamten Saison.