Nicht nur beim SK Sturm drehte sich das Transferkarussell am finalen Tag der Transferperiode in Höchstgeschwindigkeit. Auch in den internationalen Topligen gab es am Montag einige Last-Minute-Kracher zu vermelden. Der wohl am meisten erwartete blieb jedoch aus: Brasiliens Star Neymar kehrt nicht nach Barcelona zurück und bleibt nach monatelangem Hin und Her nun doch bei Paris Saint-Germain.

Der teuerste Fußballer aller Zeiten, der erst vor zwei Jahren um 222 Millionen Euro vom FC Barcelona in die Stadt der Liebe gewechselt war, wäre Medienberichten zufolge sogar bereit gewesen, 20 Millionen Euro der fälligen Ablöse selbst zu bezahlen. Ein Tauschgeschäft inklusive 130 Millionen Euro, Mittelfeldregisseur Ivan Rakitic, dem französichen Abwehrtalent Jean-Clair Todibo und eine einjährige Leihe dessen Landsmanns Ousmane Dembélé war den Parisern jedoch nicht genug, um den 27-jährigen Edeltechniker ziehen zu lassen.

Viel Verkehr bei PSG

Ruhig blieb es bei den beiden Top-Teams am Montag trotzdem nicht. Der costaricanische Torhüter Keylor Navas, der bei Barcelonas Erz-Rivalen Real Madrid hinter Thibaut Courtois zuletzt nur die Ersatzbank wärmte, unterschrieb für vier Jahre beim französischen Scheich-Klub. Im Gegenzug liehen die Königlichen den 26-Jährigen Alphonse Areola für ein Jahr als Zweier-Schlussmann aus.

Zudem wechselt der bei Inter Mailand unzufriedene Mauro Icardi per Leihe für ein Jahr zu PSG. Eine anschließende Kaufoption über kolportierte 70 Millionen Euro soll vertraglich verankert sein. Barcelona wiederrum verlieh den brasilianisch-spanischen Mittelfeldspieler Rafinha an Liga-Konkurrent Celta Vigo – für den 26-Jährigen wird eine Leihgebühr von 1,5 Millionen Euro fällig.

Beim FC Sevilla bekam Ex-Salzburger Munas Dabbur einen weiteren Konkurrenten im Angriff. Für kolportierte acht Millionen Euro wechselte der Mexikaner Javier Hernández – besser bekannt als "Chicarito" – zum aktuellen Drittplatzierten der Primera División. Damit dürften die Einsatzchancen Dabburs, der in den bisherigen drei Liga-Partien nicht einmal im Kader stand, weiter sinken.

Der dänische Abwehrhühne Simon Kjaer, der bei Sevilla ebenfalls nicht zum Zug kommt, wurde am letzten Transfertag zu Champions-League-Starter Atalanta Bergamo verliehen, wo er Ex-Liverpool-Spieler Martin Škrtel ersetzen soll. Kurios: Der 34-Jährige hatte erst am 9. August bei den Italienern unterschrieben. Ein Disput mit Trainer Gian Piero Gasperini soll zu einer vorzeitigen Vertragsauflösung geführt haben.

WAC-Wiedersehen mit Mkhitaryan

Napoli, das vergangene Saison in der Serie A vor Bergamo Zweiter wurde, gab bereits früh am Montag die Verpflichtung des spanischen Stürmers Fernando Llorente bekannt. Der 34-Jährige kam ablösefrei von Tottenham Hotspur und unterschrieb beim Champions-League-Gegner von Salzburg einen Zweijahres-Vertrag.

Erst kurz vor Schließung des italienischen Transferfensters um 20.00 Uhr machte die AS Rom die leihweise Verpflichtung von Henrikh Mkhitaryan und damit eines alten Bekannten des WAC fix. Der armenische Nationalteamkapitän kommt für ein Jahr vom FC Arsenal und wird mit den Italienern in der Europa League auf die Kärntner treffen, gegen die er in der Qualifikation zu ebendiesem Bewerb für Borussia Dortmund im August 2015 beim 5:0-Heimerfolg einen Hattrick erzielte.

Der AC Milan, der aufgrund von Verstößen gegen das Financial Fairplay heuer nicht international vertreten ist, einigte sich mit der Eintracht Frankfurt auf ein Tauschgeschäft. Vize-Weltmeister Ante Rebic wird leihweise für zwei Jahre die Rossoneri verstärken, im Gegenzug darf sich André Silva im neu formierten Frankfurter Sturm in der Europa League beweisen.

Ruhiger Montag in Deutschland

Ansonsten blieb es bei den deutschen Teams weitgehend ruhig. RB Leipzig lieh den Stürmer Patrik Schick von der Roma, nachdem zuvor bereits Jean-Kevin Augustin nach Monaco verliehen wurde. Die Monegassen gaben wiederrum Radamel Falcao leihweise an Galatasaray Istanbul ab, wo ihn rund 20.000 Fans am Atatürk-Flughafen frenetisch in Empfang nahmen.

Vizemeister Borussia Dortmund lieh zudem Flügelspieler Marius Wolf an die Hertha BSC aus. Nach der einjährigen Leihe können die Berliner eine Kaufoption auf Wolf ziehen, der sich nach seinem Wechsel um fünf Millionen Euro vor einem Jahr beim BVB nie durchsetzen konnte.

Harnik und Kerschbaumer finden neue Klubs

Und auch zwei Österreicher wechselten innerhalb Deutschlands noch die Farben: Martin Harnik kehrt in seine Heimtstadt Hamburg zurück und wird von Werder Bremen für ein Jahr plus Kaufoption an den HSV verliehen. Dort wird er in der 2. Bundesliga auf Konstantin Kerschbaumer treffen, der die in die 3. Liga abgestiegenen Ingolstädter verließ und sich für drei Jahre dem FC Heidenheim anschloss.