Steven Gerrard spielte von 1989 bis 2015 für den FC Liverpool, absolvierte mehr als 500 Premier-League-Spiele und machte sich dabei für die Fans der Reds unsterblich. Im Juli wechselte der 35-Jährige in die MLS zu Los Angeles Galaxy.

In seinem neuen Buch, Steven Gerrard - My Story, schreibt die lebende Legende nun über vergangene Zeiten und kommt dabei nicht an den getätigten Transfers seines Vereins vorbei. Demnach sei einer der besten Spieler, mit denen Gerrard je zusammengepsielt habe, Xabi Alonso gewesen. Als der Spanier im August 2004 verpflichtet wurde, war Gerrard sofort begeistert. "Für mich war nach unserem ersten gemeinsamen Training klar, Alonso war ein Königstransfer."

"Alonso, Torres und Suarez waren herausragend"

Umso schlimmer war für den von 2003 bis 2015 als Kapitän auflaufenden Mittelfeldspieler, dass man Xabi Alonso 2009 an Real Madrid verkaufte. "Es war eine verhängnisvolle Entscheidung, ihn zu verkaufen. Vor allem für nur 30 Millionen Pfund. Vor allem, wenn man darüber nachdenkt, was Alonso bei Real Madrid, Bayern München und Spanien alles erreicht hat."

Vor allem auf den damaligen Coach der Reds, Rafael Benitez, der Xabi Alonso verkaufte, ist Gerrard sauer. "Benitez war zwar so klug, ihn zu verplichten, doch dann auch dumm genug, ihn an Real Madrid zu verkaufen. Er könnte immer noch für Liverpool spielen, dafür gebe ich Benitez die Schuld." Für Gerrard ist jedenfalls klar: "Alonso war mit Abstand der beste zentrale Mittelfeldspieler, mit dem ich je spielen durfte."

Ebenfalls als tolle Neuzugänge nannte Gerrard Fernando Torres und Luis Suarez. "Drei Spieler stachen während meiner Zeit bei Liverpool heraus und alle brachten eine Welle der Emotionen über mich und jeden Reds-Anhänger", spricht Gerrard den Spanier und den Uruguayer an.

Größte Verschwendung in der Geschichte

Aber Gerrard erfreute sich nicht nur an den Zugängen bei Liverpool, er ärgerte sich auch über Einkäufe, die er überhaupt nicht nachvollziehen konnte. So geschehen bei El Hadji Diouf. Der Senegalese kam 2002 vom RC Lens nach Liverpool. Damals war man hinter dem FC Arsenal Zweiter geworden und wollte in der neuen Saison den Titel holen.

Mit den Neuzugängen Diouf, Salif Diao und Bruno Cheryou sollte das klappen, am Ende wurde man Fünfter und verpasste die Champions League. Für Gerrard waren die 18 Millionen Pfund für die genannten Spieler "eine der größten Verschwendungen in der Geschichte Liverpools". Und: "Diouf war von allen Neuzugängen bei Liverpool derjenige, den ich am wenigsten mochte."

Gerrard beobachtete seitdem jeden Neuzugang im ersten Training und verglich die Spieler miteinander. "Entweder war es ein Star, oder ein Blindgänger, ein König oder ein Trottel, ein Xabi Alonso oder ein El Hadji Diouf."