Ist der Österreichische Eishockey-Verband für die Zukunft gewappnet?“ Unter dieser Leitfrage lud die Kleine Zeitung zum nächsten „Eiskalt Talk“. Diesmal wieder nach Klagenfurt, wo das Nationalteam den Österreich Cup in Angriff nimmt. Unter der Leitung von Martina Klementin diskutierten Teamchef Roger Bader, ÖEHV-Präsident Gernot Mittendorfer und Schweiz-Legionär Peter Schneider mit Kleine-Zeitung-Kärnten-Sportchef Martin Quendler und Experte Matthias Trattnig.

Den Anfang machte, flankiert von Quendler und Trattnig, Stürmer Peter Schneider. Der Wiener fühlt sich in seiner ersten Saison in Biel pudelwohl. „Ich wurde dort toll aufgenommen. Die Liga ist schnell, technisch und offensiv. Auch in meinem Alter kann ich mich dort täglich weiterentwickeln“, so der 28-Jährige. Österreich, speziell Ex-Klub Wien, verfolgt er genau. Und eines fällt auf: „Wenige Teams geben jungen Österreichern viel Vertrauen. Wenn man es tut, sieht man aber wie bei einem Patrik Kittinger in Wien, dass unsere Einheimischen auch Eishockeyspielen können. Da wünsche ich mir mehr Mut zum Nachwuchs.“

Jenen Mut hat auch Teamchef Roger Bader, der reihenweise junge Österreicher ins Nationalteam holt. „Das ist international Standard, dass man nicht immer nur die gestandenen und allerbesten Spieler in der Vorbereitung mitnimmt.“ Trattnig konterte: „Ich finde, es sollten immer die Besten spielen. Es gibt aber auch immer Absagen oder frühe Karriereenden im Nationalteam von Top-Spielern im besten Alter. Das muss ja einen Grund haben. Das Nationalteam soll eine Ehre, keine Belastung sein.“ Er kritisierte auch, dass in vielen Dingen ein konkreter Plan fehle.

Neben Spielern braucht es auch finanzielle Mittel und die Infrastruktur, um Erfolg zu haben. Die Hallensituation ist Präsident Gernot Mittendorfer, der trotz viel Gegenwind von den Landesverbänden an Bader festhält, ein Dorn im Auge: „Alleine in Prag und Umgebung gibt es so viele Hallen wie in ganz Österreich. Sport ist Länder- und Gemeindensache. Ich besuche oft Bürgermeister und versuche, ihnen die Angst vor einer eigenen Halle zu nehmen, weil sie glauben, der Betrieb wäre zu teuer.“ Fest steht: Eishockey-Österreich steht noch viel Arbeit bevor. Nicht nur die Mission Wiederaufstieg bei der B-WM in Ljubljana.