Viel hat sich bei den Villacher Adlern in der letzten Woche getan. Der VSV-Vorstand entließ Trainer Jyrki Aho nach den beiden Auftaktniederlagen in der Qualifikationsrunde. Auf den für viele doch überraschenden Rausschmiß wurde Ex-Linz-Meistermacher Rob Daum geholt. Er soll das blau-weiße Schiff wieder auf Play-off-Kurs bringen. Mit dem 62-jährigen Kanadier kam nun in der entscheidenden Phase der Meisterschaft frischer Wind in die Mannschaft und vor allem mehr Menschlichkeit. Aber was kann man sich heute im Heimspiel gegen Fehervar erwarten?

Die Fachkompetenz von Daum und die akribische Art und Weise, wie er sich auf den jeweiligen Gegner vorbereitet, ist unbestritten. „Wir haben die Stärken und Schwächen der Ungarn ganz genau analysiert“, verrät Martin Ulmer, der die neue Art des Trainings und die Systemänderung als Schlüssel zum Erfolg sieht.

Offensiverer Spielstil. Die Adler werden mit Sicherheit offensiver agieren als zuletzt unter Aho. Den Spielern wird nun mehr Kreativität gewährt, das Angriffsspiel ist Trumpf. „Wir haben schnelle und offensiv starke Spieler. Genau das wollen wir zu unserer Stärke machen“, gibt auch Daum zu verstehen und Verteidiger Stefan Bacher fügt hinzu: „Mit dem neuen, deutlich aggressiveren System sind wir auch flexibler und sicher gefährlicher.“

Fraglich ist jedoch, ob das System Daum trotz der wenigen Trainingseinheiten schon gegen Fehervar erste Früchte trägt und die teilweise neu formierten Linien bereits jetzt funktionieren.

Im heutigen so wichtigen Spiel gegen den Tabellendritten Fehervar muss Daum weiterhin auf Christof Wappis verzichten. Der 22-jährige absolvierte aber bereits wieder die ersten Eistrainings mit der Mannschaft und wird noch in der Zwischenrunde in das Line-up zurückkehren. Besser sind die Aussichten bei Mark Cundari. Wenn alles glatt läuft, kann der Kanadier heute gegen die Ungarn sein Comeback feiern, eine definitive Entscheidung fällt allerdings erst vor dem Spiel. „Derzeit gehen wir davon aus, dass er spielen kann“, gibt sich Pressesprecher Christian Kohlmayer zuversichtlich.

Der Verteidiger ist zwar noch nicht ganz bei 100 Prozent, dennoch will er heute sein Comeback feiern und der Mannschaft helfen. „Meine Verletzung ist ziemlich langwierig. Wir sind nun aber an dem Punkt, wo sie sich nicht mehr gravierend verschlechtern kann. Die Therapeuten haben in den letzten Wochen ganze Arbeit geleistet“, verrät der 29-jährige, der nur positive Worte über den neuen Trainer verliert.
„Daum passt zu unserem Team. Er findet die richtigen Worte, sein Spielsystem taugt auch uns Spielern. Alle sind aufgeregt und voll motiviert. Wir wollen unbedingt in das Play-off.“ Cundari selbst gefällt es sehr gut in Villach, hat sich bestens eingelebt: „Villach ist eine tolle Stadt mit großartigen Menschen. Mir und meiner Familie gefällt es hier sehr gut.“

Der Kanadier, der während der Saison von Krefeld in die Draustadt gewechselt war, kann sich auch ein weiteres Jahr in Villach durchaus vorstellen, gibt aber zu: „Dafür ist es noch zu früh. Undenkbar ist es von meiner Seite aber sicher nicht in der nächsten Saison wieder für den VSV zu spielen.“