So viel Eishockey wie nie, wird in der kommenden Saison der bet-at-home-ICE Hockeyliga zu sehen sein. Wie berichtet hat sich Rechteinhaber Sky bereit erklärt, dass Liga/Klubs selbst Livestreams produzieren dürfen. Ein ziemlich großes Entgegenkommen des Pay-TV-Senders. Aufgrund der corona-bedingten Einschränkungen bei den Hallenkapazitäten – unabhängig davon, wie die Ampel geschalten ist. Ausgenommen sind lediglich Partien, die Sky oder Puls24 übertragen werden. Nun liegt es an den Klubs, ihre Hausaufgaben zu erfüllen, um einen entsprechenden Standard zu gewährleisten.

Klappt dieses Projekt, könnte das heimische Eishockey vor einer Evolution samt neuer wirtschaftlichen Ausrichtung stehen. Die bisherigen TV-Partner konnten das Produkt nur bedingt vermarkten, zeigten im Grunddurchgang lediglich ein Spiel pro Woche. Das bedeutete einen enormen Aufwand plus Produktionskosten. Die Klubs hingegen könnten in Zukunft daran interessiert sein, ihre Rechte an den Partien selbst zu verwalten (sowie zu produzieren – was teilweise bereits geschieht. Stichwort: Videowürfel).

Die Zahlen aus den bisherigen Vorbereitungsspielen wirken attraktiv. Der VSV korrigierte mittlerweile seinen 450 Zuschauer-Schnitt aus drei Partien auf dennoch stolze "etwa 250 bis 300 pro Spiel", wie Geschäftsführer Andreas Napokoj mitteilte. Dass der KAC für die TV-Partner der Liga schon immer ein Quotenbringer war, untermauern die rund 900 Zuschauer beim letzten Livestream (5,50 Euro) im Testspiel gegen Olimpija Ljubljana. Zur Erinnerung: Keine Meisterschaft und beim VSV fehlten nahezu alle Imports.

Während das erste Rotjacken-Spiel gegen Jesenice einem Hacker-Angriff zum Opfer gefallen war, lief dieses Mal (trotz eines Hack-Versuchs aus dem Raum Indonesien) alles glatt. Dieses Faktum jedoch zeigt, was auf die Liga-Klubs neben den Produktions-Tätigkeiten noch an Aufwand zusteuern kann.

40.000 Euro für Klubs

Noch bis Saisonende 2020/21 läuft die gegenständliche Vereinbarung mit Sky, die sich zwischen 800.000 und einer Million Euro pro Jahr bewegen soll. Für die Zeit danach scheint alles offen. "Wir brauchen jeden TV-Partner", sagt Eine Rechnung eröffnet jedoch eine neue Verhandlungsbasis und liefert Stoff für Spekulationen: Einkünfte infolge von Livestream-Tickets abzüglich Produktionskosten stehen den Erlösen aus dem Liga-TV-Vertrag (bisher wurden den Vereinen lediglich etwa 40.000 Euro überwiesen) gegenüber. Nachteil: Für die Eishockey-Fans könnte es durch individuelle Preisgestaltung der Klub deutlich teurer werden. Aber das ist Zukunftsmusik.

Die Bereitschaft der Klubs, im Bereich der Bewegtbild-Übertragung Investitionen zu tätigen, wird sich allerdings erhöhen müssen. Die Schere der infrastrukturellen Möglichkeiten klafft weit auseinander. Auch weil einigen meist Spielerverpflichtungen wichtiger gewesen sind, anstatt progressive Entwicklungen zu forcieren.