Wie ist das Gefühl, nun Coach einer U20-A-Nation zu sein?
MARCO PEWAL: Es ist einfach unglaublich, was wir hier in Weißrussland erreicht haben. Es ist ein extrem tolles Gefühl, nun eine A-Nation zu sein. Aber wenn ich ehrlich bin, kann ich alles noch nicht richtig fassen, es wird erst in den nächsten Tagen für mich realistischer werden. Ich bin auf alle Fälle extrem stolz auf die Burschen, es ist ein Wahnsinn, was sie für eine Leistung abgerufen haben.

Vor dem Turnier noch als Abstiegskandidat gehandelt, nun der Turniersieger. Wie war das möglich?
Wir waren von der ersten Sekunde an bereit, jeder hat einen tollen Job gemacht. Beim Auftakt gegen Weißrussland hatten wir noch Pech. Nach den Siegen gegen Norwegen und Dänemark haben wir gewusst, dass mehr möglich ist. Das Team hat sich in den letzten zwei Wochen super entwickelt, ist eine großartige Einheit geworden.

Was waren die Schlüsselpunkte für die Sensation?
Wir sind als ein Team aufgetreten, jeder hat sich dem Endzweck, der Sieg geheißen hat, untergeordnet. Wir waren ein unglaubliches Kollektiv und sind dafür belohnt worden.

Wer war im Team die herausragende Persönlichkeit?
Neben der angesprochenen Stärke als Team sind Benjamin Baumgartner und Alexander Schmidt hervorzuheben. Baumgartner ist zum Topscorer des Turniers mutiert, hat viele entscheidende Sachen gemacht. Unglaublich war, was Schmidt im Tor abgeliefert hat. Er hat einige Sachen herausgeholt, die waren großartig.

Wie kann man diesen Erfolg einstufen?
Die Spieler haben gezeigt, dass sie international bestehen können. Wir haben gute junge Kräfte. Nun heißt es, diesen Spielern in den Klubs Vertrauen zu geben und sie in den Kampfmannschaften kontinuierlich einzubauen.

In Kanada wird jedes Spiel vor ausverkauftem Haus stattfinden, wird die Medienpräsenz groß sein. Wie sehr freuen Sie sich darauf?
Es ist etwas ganz Besonderes, bei einer A-WM dabei zu sein, und dann noch im Mutterland des Eishockeys, in Kanada, was will man mehr. So etwas erlebt man nur ein Mal im Leben, daher werden wir uns gut darauf vorbereiten und vor Ort jeden Tag genießen. Schade ist, dass die Spieler in unserer Mannschaft, die Jahrgang 2000 sind, das nicht erleben dürfen. Daher möchte ich mich speziell bei ihnen bedanken, mit welch großartigem Charakter sie die WM hier absolviert haben. In Kanada wollen wir dann den ersten Sieg einer U20 aus Österreich holen, was eines unserer Ziele sein wird.

Wie sah die Abendplanung am Sonntag aus?
Wir haben uns bei der Siegerehrung die Goldmedaille abgeholt, was ein ganz tolles Erlebnis für uns alle war. Danach sind die Burschen in die Stadt gezogen, um diesen unglaublichen Triumph gebührend zu feiern.

Heute geht es zurück nach Österreich. Was ist Ihre größte Sorge vor der Abreise?
Ich hoffe, dass alle Spieler im Flugzeug sitzen werden (lacht laut).