Kleidervorschriften oder gar Schuluniformen sind ein umstrittenes Thema. Nun gibt es wieder Diskussionen darüber. Einige argumentieren, dass Schuluniformen Gefühle für Gemeinschaft und Gleichheit fördern. Und dass so freizügiges und unpassendes Gewand an den Schulen weniger wird. Ich bin aber der Meinung, dass sie die Individualität der Schüler unterdrücken. Die Kleidung ist schließlich oft ein Ausdruck der Persönlichkeit eines Menschen.

Mit einheitlicher Mode wird den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit genommen, sich durch ihre Kleidung auszudrücken und ihre Einzigartigkeit zu zeigen. Dies kann sich im schlimmsten Fall negativ auf ihr Selbstbewusstsein und ihre Entwicklung auswirken. Sie haben nicht die Freiheit, ihre Identität durch ihre Kleidung zum Ausdruck zu bringen.

Darüber hinaus können Schuluniformen das kreative Denken und die Individualität beeinträchtigen. Sie zwängen in ein starres Regelwerk. Die Fähigkeit, Kleidung auszuwählen und zu kombinieren, ist ein wichtiger Teil der Entwicklung und des Ausdrucks.

Vielleicht sollen Schuluniformen dazu führen, sich mehr mit der Schule zu identifizieren. Es kann aber auch das Gegenteil der Fall sein: Junge Leute könnten sich entfremdet fühlen und weniger motiviert sein, sich in das schulische Leben einzubringen.

Schuluniformen mögen vielleicht Vorteile bieten, etwa eine gewisse Gleichheit. Letztendlich können sie aber die Individualität und das Selbstbewusstsein der jungen Leute beeinträchtigen. Es sollte andere Möglichkeiten geben, Gemeinschaft zu fördern.

Emma Gurtner
Emma Gurtner © Modeschule Graz/Schüler machen Zeitung

*Dieser Kommentar entstand im Rahmen des Projekts „Schüler machen Zeitung 2024“. Die Meinung der Autorin muss nicht jener der Redaktion entsprechen.

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