"Es reicht schön langsam", dass lediglich auf das bestehende Gesetz für die verpflichtenden Einkommensberichte verwiesen wird, ärgerte sich Heinisch-Hosek im Gespräch mit der APA: "Der nächste Schritt muss jetzt folgen. Ich kann und will nicht länger hinnehmen, dass Frauen für gleichwertige Arbeit um so viel weniger verdienen als Männer." Als erster Hebel soll das Gesetz für Einkommenstransparenz "optimiert" werden.

Die Ministerin legte bereits sechs "moderate" Vorschläge auf den Tisch. Zustimmung hierfür gebe es vonseiten der Arbeitnehmervertreter. Die Arbeitgeberseite jedoch halte weitere Maßnahmen nicht für notwendig und fürchte mehr Arbeit. "Alle sind gefragt. Ich möchte den Frauen eine Garantie abgeben, dass ich für ihre Rechte kämpfe, das ist das wichtigste Thema für nächstes Jahr", betonte die Ressortchefin.

Strafen für Unternehmer

Das Gesetz für mehr Einkommenstransparenz soll daher "massiv verbessert" werden. So will Heinisch-Hosek etwa "endlich Strafen" für säumige Unternehmen einführen und die Einkommensberichte zu einem "Pflichtbestandteil" der jährlichen Wirtschaftsgespräche von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite machen. Das Gespräch mit den Präsidenten der Sozialpartner hat bereits stattgefunden. Darüber will sie im neuen Jahr Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) berichten. "Die Ungeduld ist groß und die Gehaltsunterschiede sind zu groß", so Heinisch-Hosek.

Keine Änderungen bei Frauenpension

Eine "Garantie" gibt Heinisch-Hosek auch zum Thema Frauenpensionen ab. Mit ihr werde es keine Änderung beim Pensionsantritt geben, so die Ministerin zu Ansinnen aus der ÖVP, das Antrittsalter der Frauen an jenes der Männer vorzeitig anzugleichen.

Dran bleiben möchte sie am Thema "Magermodels", denn wenn sich Mädchen heute mit Photoshop selbst retuschieren, "dann muss der Aufschrei sehr laut sein". Was die Kindergeldreform betrifft, sei sie im guten Gespräch mit dem Familienministerium: "Ich habe deponiert, dass mir ein Papa-Monat über alle Maße wichtig wäre", so Heinisch-Hosek.