Der Blick der Österreicherinnen und Österreicher auf die Zuwanderung im Land bleibt „stabil kritisch“. Zu diesem Schluss kommt das aktuelle „Integrationsbarometer“, eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschers Peter Hajek, die seit 2015 halbjährlich Einstellungen zu Migration, Zusammenleben und Integration abfragt. 61 Prozent der Befragten bewerten das Zusammenleben mit Zuwanderern schlecht, 34 Prozent haben eine positive Sichtweise. „Diese kritische Haltung hat sich auf erhöhtem Niveau eingependelt“, sagt Hajek. Während Migration aus der Ukraine nach Kriegsbeginn im April 2022 deutlich positivere Zuschreibungen zur Folge hatte, sorgte die im Dezember 2022 aufgeflammte Asyldebatte wieder für deutlich schlechtere Bewertungen.

Vor allem die Integration der Ankommenden (32 Prozent), die Verbreitung des politischen Islams (30 Prozent) und Konflikte zwischen den Migrantengruppen (27 Prozent) bereiten Sorgen. Erstmals wurde bei der Befragungswelle im März auch die Eskalation im Nahen Osten bewertet, die jedoch – im Gegensatz zum Krieg in der Ukraine – deutlich weniger beunruhigt (21 Prozent). Das Zusammenleben im Land wird in Arbeit und Geschäften positiv bewertet, besonders düster fällt die Einschätzung im öffentlichen Raum aus. Die drei größten Probleme, die die Befragten für das Zusammenleben sehen, sind die Einstellung der Neuankommenden gegenüber Frauen, der politische Islam und Radikalisierung sowie ein Ausnützen des Sozialsystems.

Aus Sicht der Befragten seien das Wissen über geltende Gesetze, das Nachgehen einer Arbeit und das Annehmen heimischer Alltagsregeln essenziell für eine gelungene Integration. Am wenigsten Zustimmung gibt es hingegen für den Besitz einer österreichischen Staatsbürgerschaft. Abseits der Migration sorgt sich die Bevölkerung aktuell am meisten um die Preise für Strom, Heizen und Lebensmittel (42 Prozent).