Libyen lehnt Aufnahmelager für Flüchtlinge auf seinem Gebiet entschieden ab. "Solche Aufnahmelager verstoßen gegen die Gesetze des Landes", sagte der Vize-Chef des libyschen Präsidentschaftsrates, Ahmed Maitik, am Montag in der Hauptstadt Tripolis nach einem Treffen mit dem italienischen Innenminister Matteo Salvini.

Libyen sei aber bereit, mit der EU in der Frage der illegalen Migration zusammenzuarbeiten. Bei dem Gespräch mit Maitik hatte sich Salvini für Flüchtlings-Auffanglager an der südlichen Grenze Libyens ausgesprochen. "In Brüssel werden wir die Einrichtung von Flüchtlings-Aufnahmezentren südlich von Libyen fordern. Wir wollen bei der Bekämpfung der illegalen Migration helfen, unter der sowohl Libyen als auch Italien leiden", erklärte Salvini.

Italien will EU-Konferenz

Der italienische Innenminister und Vizepremier will den EU-Partnern eine Konferenz zum Thema Einwanderung und Sicherheit im September in Tripolis vorschlagen. "Die Probleme Libyens müssen in Libyen und nicht in anderen europäischen Städten gelöst werden", sagte Salvini. Libyen dürfe nicht allein gelassen werden.

Italien werde sich für Entwicklungshilfe in Libyen engagieren. Sein Land sei bereit, Tripolis bei der Entwicklung von Wirtschaft, Tourismus und Kultur zu unterstützen, so der italienische Innenminister. "Es gibt italienische Unternehmer, die in Libyen investieren wollen", versicherte Salvini. Libyen sei kein Problem, sondern eine große Wachstumsgelegenheit für Europa.