"Afrika ist eine der am schnellsten wachsenden Regionen der Welt", sagte Obama beim Global Entrepreneurship Summit (GES), einem Unternehmer-Treffen mit mehr als 1.000 Teilnehmern aus über 120 Ländern.

"Die Geschichte von Verzweiflung und Erniedrigung war niemals wahr", sagte der kenianische Staatspräsident Uhuru Kenyatta. "Wir sind dem Fortschritt entschieden und unumkehrbar verbunden." Eine neue Generation von Afrikanern müsse sich nun für Wohlstand stark machen.

Das Land mit der größten Wirtschaft Ostafrikas rechnet heuer Jahr mit einem Wachstum von 6,5 Prozent. Wiederholte Terroranschläge durch die somalische Islamisten-Miliz Al-Shabaab mit Hunderten Toten, die auch der für Kenia wichtigen Tourismusindustrie einen Dämpfer verpasste, haben Investoren abgeschreckt. Zudem bleibt Korruption ein großes Problem: In einem Vergleich aus 175 Ländern landete Kenia im Korruptions-Index von Transparency International nur auf Platz 145.

Nach seiner Rede wollte Obama sich mit Vertretern der US-Botschaft treffen, wo bei einem Terroranschlag im Jahr 1998 mehr als 200 Menschen starben. Anschließend wollte er Kenyatta zu einem Gespräch treffen. Für den Abend war im State House ein Staatsdinner geplant.

Dutzende Verwandte getroffen 

Seinen viertägigen Besuch in Ostafrika begann Obama mit einem Abendessen im Kreis seiner kenianischen Familie. Noch am Abend seiner Ankunft empfing Obama Dutzende seiner Verwandten im Hotel in Nairobi, darunter Stiefgroßmutter Sarah Obama und Halbschwester Auma Obama, die ihn bereits am Flughafen der kenianischen Hauptstadt begrüßt hatte. Hunderte beobachteten die Fahrt seiner Limousine in die Innenstadt am Straßenrand und jubelten.

Beim Essen saß der in Anzug und Krawatte gekleidete US-Präsident in der Mitte zweier langer Tafeln neben Stiefgroßmutter Sarah, der zweiten Ehefrau seines Großvaters. Alle Teilnehmer erschienen in festlicher Abendgarderobe. Über das Wiedersehen Obamas mit seinen kenianischen Verwandten war seit Tagen spekuliert worden. Da Obamas verstorbener Vater aus dem Dorf Kogelo im Westen des Landes stammt, sehen viele Kenianer seinen Besuch auch als eine Art Rückkehr ihres "Sohnes". Ein Besuch in Kogelo ist aber nicht geplant.

Nach einer rund 17 Stunden langen Reise mit Tank-Stopp in Ramstein (Rheinland-Pfalz) hatten ihn am Flughafen neben seiner Halbschwester auch Kenyatta und der dortige US-Botschafter Robert Godec empfangen. Dort trug sich Obama in ein Gästebuch ein. Sowohl Kenia als auch Äthiopien begrüßen in diesen Tagen mit Obama erstmals einen amtierenden Präsidenten der USA.