Ihr Vorkommen hängt hauptsächlich von der Verbreitung der Bäume ab, mit denen sie eine intensive Partnerschaft pflegen, sowie der Bodenzusammensetzung, berichten die Forscher im Fachjournal "Nature".

Das Team um Sietse van der Linde von den Königlichen Botanischen Gärten in London (Großbritannien) hat 29.644 Pilze aus ganz Europa vom nördlichen Skandinavien bis zur Spitze des italienischen Stiefels gesammelt und zusätzliche Daten von knapp 10.000 Exemplaren aus früheren Studien in ihre Untersuchung eingebunden. Sie sahen sich auch jeweils die Umgebung wie den Boden und das lokale Klima bei den Fundorten sehr genau an. An der aktuellen Arbeit war auch Ferdinand Kristöfel vom Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) in Wien beteiligt.

Die Mehrzahl (82 Prozent) der Pilze gehörten zu den Ständerpilzen (Basidiomycota) wie etwa Steinpilze und Eierschwammerln. Bei den restlichen 18 Prozent handelte es sich um Schlauchpilze (Ascomycota), dazu gehören Morcheln, Trüffeln sowie die fruchtkörperlosen Hefe- und Schimmelpilze.

Etwa die Hälfte waren "Generalisten", also Pilze, die mit vielen verschiedenen Bäumen eine Partnerschaft eingehen können. Die andere Hälfte beschränkte sich entweder auf Nadel- oder Laubbäume. Die untersuchten Schwammerln waren nämlich allesamt "Ektomykorrhiza-Pilze", die in die Wurzelrinde der Bäume hineinwachsen, um mit ihnen Nährstoffe auszutauschen.

"Nährstoffhandel"

Das Netz an fadenförmigen Pilzzellen im Boden ist viel weiträumiger und dichter, als ein Baumwurzelgeflecht je sein könnte. Durch "Nährstoffhandel" mit Pilzen kommen die Bäume daher viel besser an wichtige Substanzen, als alleine. Dadurch sind sie außerdem besser vor Bakterien und schädlichen Pilzen geschützt. Die Pilze wiederum erhalten von den Bäumen durch Photosynthese produzierte Stoffe.

Am entscheidendsten für die Unterschiede in der Verbreitung von Pilzen waren Faktoren, welche die Partnerschaft mit Bäumen betrafen, etwa welche Arten es dort gab, die Blattchemie und unter welchen Umständen sie die Blätter abwarfen, so die Forscher. Damit konnte man ein knapp ein Viertel (23 Prozent) der Pilz-Varianz erklären. Der zweitwichtigste Faktor war der Boden und Ablagerungen darin (21 Prozent), gefolgt von geographischen Umständen (14 Prozent) und Klimafaktoren (12 Prozent).