In Österreich sterben jährlich rund 40.000 Menschen an den Folgen kardiovaskulärer Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Rund 20 Prozent haben ein erhöhtes Risiko für diese Erkrankungen. „Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Österreich die Todesursache Nummer eins“, sagt Alexandra Kautzky-Willer (MedUni Wien) im Magazin „Gesünder essen, aber wie?“.

Einer der Hauptrisikofaktoren für Herzkreislauferkrankungen ist das LDL-Cholesterin. LDL steht für Low-Density-Lipoprotein und wird gemeinhin als „schlechtes“ Cholesterin angesehen. Hingegen wird das HDL-Cholesterin (High-Density) als eher günstig angesehen. Jedoch ist hier Vorsicht geboten, wie die Expertin zu bedenken gibt. „Es gibt mittlerweile Daten, die zeigen, dass ein sehr hohes HDL auch ungünstig sein kann.“ Hochrisikopatienten sollten einen LDL-Wert von unter 55 mg/dl haben. „Pro 40 Milligramm pro Deziliter LDL-Cholesterin-Absenkung kann ich das Risiko für Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen um ca. 20 Prozent senken.“

Einmal im Leben bestimmen lassen

Neben dem LDL-Wert ist auch das Lipoprotein a von Bedeutung. Dieser Wert ist genetisch bedingt, man sollte ihn einmal im Leben bestimmen lassen. Befindet er sich im Normalbereich, braucht man sich nicht weiter damit zu beschäftigen. Beträgt der Wert mehr als 50 mg/dl, dann ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis zu zweifach höher, das entspricht in etwa jener Erhöhung, die auch Raucher aufweisen. Das Problem ist, aktuell gibt es keine Therapie, welche das Lipoprotein a senken kann. „Bis Präparate auf dem Markt sind, sollte man versuchen, das LDL so wie alle anderen Risikofaktoren möglichst niedrig zu halten, damit man das zusätzliche Risiko etwas im Zaum halten kann“, sagt die Expertin.

Zuallererst sollte man seine Blutfettwerte und sein persönliches Risiko kennen, eine weitere Maßnahme betrifft den Lebensstil: eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung, nicht zu rauchen. Kommen Risikofaktoren wie genetische Veranlagung (familiäre Hypercholesterinämie), Diabetes-Typ-2 oder ein bereits vorhandenes Gefäßproblem hinzu, sind Lebensstilmaßnahmen alleine nicht genug, um den Zielbereich zu erreichen. Für diese Fälle gibt es Medikamente, auf die man zurückgreifen kann. Dabei handelt es sich vorrangig um Statine bzw. auch sogenannte Power-Statine, diese hemmen die Cholesterinproduktion in der Leber. Wichtig ist aber, dass sie in einer passenden Dosierung verschrieben und auch eingenommen werden.