Ein guter Morgen beginnt in Österreich traditionell mit – Plastik. Von der Zahnbürste über die Zahnpasta, das Peeling, die Hautcreme, Kosmetika, Deodorant und Duschgel bis zum Shampoo findet man in heimischen Badezimmern kaum Produkte ohne Kunststoff.

Für die Umwelt besonders problematisch ist Mikroplastik: Kleine Kunststoff-Teilchen mit einem Durchmesser unter fünf Millimeter, die eine ähnliche Dichte wie Wasser aufweisen und nur schwer abbaubar sind. Die Mikroplastik-Partikel kommen etwa in handelsüblichen Kosmetikprodukten und Zahnpasta vor, über den Abfluss gelangen sie in die Kanalisation und fast ungehindert bis ins Meer.

Ein Viertel aller Frauen in westlichen Industrieländern verwendet laut Global2000 bis zu 15 unterschiedliche Kosmetik-Produkte täglich. Nicht selten enthalten diese bis zu 100 Chemikalien, einige davon schaden der Gesundheit. Mikroplastik etwa kann bei Schwangeren durch die Plazenta bis zum Fötus gelangen. Auch in Hygieneartikeln stecken große Mengen Mikroplastik: Der Plastikanteil bei Tampons beträgt bis zu sechs Prozent, Binden bestehen bis zu 90 Prozent aus rohölbasiertem Kunststoff. In den USA benutzt eine Frau in ihrem Leben zwischen 12.000 und 15.000 dieser Produkte, die Zahlen für Österreich dürften ähnlich sein.

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Mikroplastik landet übrigens nicht nur im Meer, sondern auch in heimischen Böden. Schätzungen ergeben laut Global2000, dass von den weltweit mehr als 400 Millionen Tonnen Plastik, die jährlich produziert werden, etwa ein Drittel in unterschiedlicher Form in Böden und Binnengewässern landet. Dabei ist die Verschmutzung durch Mikroplastik je nach Umgebung zwischen vier- und 23-mal höher als im Meer.

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