Ein lautes „Nein“ sorgt in der deutschen Fernsehlandschaft für Diskussionen. Konkret wird bei der Quizshow „Wer wird Millionär“ ein möglicher Betrugsversuch vermutet. Aber der Reihe nach.

Lautes „Nein“ bei 64.000-Euro-Frage

Corinna Ahrens, IT-Systemkauffrau, machte bei der Quizshow eine gute Figur, bis sie bei der 64.000-Euro-Frage ins Grübeln kam. Die Frage lautete: „Wie weit liegen die beiden Orte mit der niedrigsten und der höchsten Postleitzahl Deutschlands voneinander entfernt?“ Nach einigem Überlegen entschied sich Ahrens für die Antwort „D - mehr als 900 Kilometer“.

Dann kam es zum Eklat. Als Ahrens die Nachricht einloggen wollte, rief jemand aus dem Publikum laut „Nein“. Ahrens wollte daraufhin ihre Botschaft noch einmal überdenken, bevor sich Moderator Günther Jauch einschaltete. Er sagte, es sei der „Klassiker“ passiert, dass jemand aus dem Publikum dazwischengerufen habe.

Frage musste getauscht werden

Daraufhin fragte Ahrens bei der Quizshow am 15. April, „Von wo?“ und behauptete, nichts gehört zu haben. „Doch, doch, doch“, sagte Jauch. Hinter Ihnen, sehr laut. Und zwar: Nein“, rekonstruierte der 67-Jährige die Situation. Die Regie griff schließlich ein und entschied, die Frage für ungültig zu erklären. Die Ersatzfrage konnte Ahrens nicht beantworten und so blieben ihr am Ende 16.000 Euro. Im Übrigen: Die Antwort auf die ursprüngliche Frage lautete nicht „mehr als 900 Kilometer“, sondern „etwa 220 Kilometer“.

Betrugsvorwürfe in der Quizshow gab es bereits 2001. In der britischen Version „Who wants to be a Millionaire“ soll Charles Ingram mithilfe eines Helfers aus dem Publikum die Million geknackt haben. Sein Komplize soll bei den richtigen Antworten immer gehustet haben, um Ingram darauf aufmerksam zu machen. Dem Briten wurde der Hauptgewinn aberkannt, er bestreitet jedoch bis heute, geschummelt zu haben.