Der letzte Haupttreffer wurde 2020 gelandet, seitdem fehlte es an Anlässen für Konfettiregen über Armin Assinger. Nur alle paar Jahre wird die „Millionenshow“ ihrem Namen gerecht, der erfolgreich als Reichtum versprechende Sehnsuchtskulisse dient. Gutes Geld verdienen die Kandidaten dank 15 Gewinnstufen trotzdem, in keiner anderen österreichischen Show wird so viel Geld ausgespielt.

Allerdings können sich auch die Eingangshürden sehen lassen. Nur 104 Personen gelangten 2023 durch den mehrstufigen Bewerbungsprozess in eine der 26 Sendungen. Fast die Hälfte, 47 der 104, schafften es zu Assinger in die Mitte, wo das große Geld lockt. Dem gegenüber standen im Vorjahr 61.000 Bewerbungen von 10.000 Bewerbern und Bewerberinnen – im Schnitt bewarb sich jeder sechsmal. Jene Menschen, die morgen in Köln eine neue „Millionenshow“ aufzeichnen, mussten nicht durch das Bewerbungsnadelöhr: Eine Promi-Ausgabe wird gedreht.

Lange bleiben, gewinnt viel

Niederschwelliger ist der werktägliche „Quizmaster“, den ServusTV 2015 im Rahmen einer größeren Programmreform in das gerne als „Todeszone“ bezeichnete Vorabendfernsehen schickte. Zur Todeszone wurde es allerdings für die Konkurrenz: Regelmäßig ist der „Quizmaster“ mit knapp 200.000 Zuschauern die reichweitenstärkste Servus-Sendung. Mit maximal 5000 Euro pro Sendung gibt es im Vergleich zur „Millionenshow“ wenig zu gewinnen. Aber „Kleinvieh“ macht reichlich Mist: 1,26 Millionen Euro wurden im Vorjahr ausgespielt, mehr als 1000 Kandidaten schafften es ins Studio und erhielten die Chance auf einen Teil des Kuchens.

Der jüngere Bruder des „Quizmaster“ ist die „Quizjagd“: 2019 eingeführt, erwies sich auch dieses Format als gut geeignet, reichlich Geld zu verdienen. Wie das gelingt? Als Robert – man nennt nur die Vornamen – vor zwei Jahren zum Dauergast wurde und 375.000 Euro erspielte, erzählte er im Gespräch mit der Kleinen Zeitung, das Quiz sei für ihn wie Arbeit: „Ich würde mich nicht wohlfühlen, wenn ich sagen müsste, ich bin rausgeflogen, weil ich faul war.“ Zwischen den Sendungen wird der eigene Wissensschatz akribisch ausgebaut, um gegen Kontrahenten im Vorteil zu bleiben. Der Wiener Student ist Rekordhalter – noch: Heute könnte „Quizjagd“-Dauerkandidat Paul (27) die 300.000er-Marke überspringen. Auch er sieht das TV-Quiz als lukrativen Job: Erst nach einem Jahr intensiver Vorbereitung hatte er sich beworben.

Angeregt durch die Servus-Vorabenderfolge, zog der ORF nach. Zuerst mit „Q 1“, einem Partner-Wissensquiz mit falschen Hinweisen und Sport-Moderator Oliver Polzer Vor zwei Jahren kam das Wissens- und Ratespiel „Smart10“ (Moderation Caroline Athanasiadis) dazu. Für die beiden ORF 1-Quizsendungen hatten sich im Vorjahr rund je 1000 interessierte Paare beworben. Die Chancen, tatsächlich Geld zu verdienen, standen gut: Jedes siebente Paar schaffte es in die Sendung. Der Rekordgewinn bei „Q 1“ liegt bei 4900 Euro, bei „Smart10“ bei 30.010 Euro.