Wie fühlen Sie sich nach Ihrer Lesung?
RAPHAELA EDELBAUER: Ich habe mich überraschenderweise schon währenddessen gut gefühlt. Vorher hatte ich schon etwas Angst gehabt, dass ich mich verlesen könnte. Ich glaube aber, ich habe meinen Part gut geleistet.

Wie empfanden Sie die Reaktionen der Jury?
Ich fand manches berechtigt. Es soll keine Ausrede sein, aber ich glaube dass das Ironische anlässlich dieser Kulisse eine sehr österreichische Tradition hat. Das kann man mögen oder nicht. Ich glaube auch, dass das beim österreichischen Publikum auch noch ein bisschen einhelliger ankommt.  Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass positive Stimmen dabei waren. Ich finde es gut, wenn ein Text kontrovers diskutiert wird. Wenn alle eine Lobeshymne singen, ist das unheimlich. Was soll man da für sich selbst mitnehmen? Es ist nicht selbstverständlich, dass Texte diskutierbar sind.  Also bin ich froh, dass die Diskussion lange gedauert hat und so viele unterschiedliche Stimmen dabei waren.

Welche Erwartungen haben Sie für den Sonntag?
Ich habe keine Ahnung. So darf man auch nicht denken. Das wäre verfrüht. Es sind sieben Personen die sich einigen müssen, da ist der Ausgang einfach unklar. In Klagenfurt ist alles möglich.

Im APA-Interview erwähnten Sie, den Bachmannpreis früher kritisch betrachtet zu haben. Warum?
Die Kritiker sehen die Texte kritisch und wir sind dafür da, dass wir die Gesellschaft und den Umgang mit den Texten kritisch sehen.