Während des Zweiten Weltkriegs war die Klagenfurter Burg ein Ort des Schreckens: In dem Gebäudekomplex zwischen Bahnhofstraße und Domgasse hatte sich die Gestapo einquartiert.

Seit Jahren  waren Historiker und Gedenkvereine bemüht, mit einer Tafel oder einem denkmal an diese Zeit zu erinnern. Jetzt ist es endlich soweit: Die Künstlerin Melitta Moschik gewann einen offenen Künstlerischen Wettbewerb des Landes Kärnten. Am 8. Mai, an dem das offizielle Kriegsende vor 70 Jahren gefeiert wird, wird diese Gedenkstätte eingeweiht.

Eine schwarz lackierte Metallscheibe (D 150 cm) mit einem horizontal vorgesetzten, gravierten Textbalken kennzeichnet im Arkadenhof beim Burgeingang den Ort der Gedenkstätte.  "Das Signet operiert in seiner überdimensionalen Form mit den Assoziationen und Emotionen des Betrachters und lässt das ehemalige regulative, diktatorische Regime vor Ort bewusst werden," erläutert die Künstlerin.


Die Gedenktafel SIGNUM ist in der formalen Codierung als Verbotszeichen lesbar. Der in deutscher und slowenischer Sprache eingravierte Text zum Gedenken der NS-Opfer formiert sich komprimiert zur quergestellten Blockform und vermittelt die klare Botschaft: STOP dem NS-Verbrechen. Das Emblem lenkt die Aufmerksamkeit der BesucherInnen und setzt diese in einen Dialog mit der Geschichte des Ortes. Die Gedenktafel wird zum zeichenhaften Informationsträger und wahrt die Erinnerung an das Leid aller NS-Opfer.