Limonaden, Bier, Wein, Kaffee & Co: Jahrzehntelang war die Firma Piuk als Spezialist für Getränke nicht nur fixer Bestandteil eines jeden Festes im Bezirk Völkermarkt, das beliefert wurde. Hunderte Betriebe zählten zum Kundenstock des 1905 gegründeten Getränkeproduzenten und -händlers. Auch unzählige Gastronomiebetriebe werden heute noch mit Getränken versorgt.

Begonnen wurde mit einer Soda- und Limonadenerzeugung, später bot die „Piuk Gastroservice GmbH“ ein Rundum-Service für die Gastronomie. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde ab 2001 nicht mehr selbst produziert, sondern nur noch mit Getränken gehandelt. Nach Jahrzehnten in Kühnsdorf beziehungsweise in Rechberg bei Bad Eisenkappel wurde 2009 bei der Autobahn-Abfahrt Völkermarkt Ost ein neuer Firmenstandort errichtet. Der Getränkefachhandel war die erste Firma im damals neu geschaffenen Industrie- und Gewerbepark. Von dort aus starten die Lkw, um Gewerbekunden mit Getränken zu beliefern. Privatkunden hingegen decken sich direkt dort mit Getränken ein. Doch der Piuk-Standort wird bald aufgelassen – und zwar Ende Februar.

Nicht nur für Gewerbekunden, sondern auch für Privatkunden steht das Abhollager offen
Nicht nur für Gewerbekunden, sondern auch für Privatkunden steht das Abhollager offen © Markus Traussnig

Genau genommen gibt es die Firma Piuk gar nicht mehr. Im Mai 2018 verstarb Firmenchef Bernhard Piuk, der die Geschicke des Familienbetriebes in vierter Generation leitete und den neuen Standort in Völkermarkt errichten ließ, unerwartet im Alter von 46 Jahren. Ein schwerer Schlag für die Familie und für die Firma. 2019 wurde die Piuk Gastroservice GmbH von der Privatbrauerei Hirt übernommen. Der neue Eigentümer hat die Marke Piuk unter dem Dach der Privatbrauerei weitergeführt und den Standort in Völkermarkt jetzt vier Jahre lang aufrechterhalten.

Wirtschaftlich nicht tragbar

Doch mit dem neuen Logistik- und Lagerzentrum in Hirt, dessen 9,4 Millionen Euro teurer Bau kurz vor der Fertigstellung steht, wird der Standort in Völkermarkt aufgelassen. Nach sorgfältiger Prüfung habe die Geschäftsführung festgestellt, dass der zweite Auslieferungsstandort in unmittelbarer Nähe des Unternehmenshauptsitzes aufgrund seiner begrenzten Kapazitäten wirtschaftlich nicht mehr tragfähig sei. „Die Entscheidung, den Standort Völkermarkt zu verlagern, basiert auf unserer Strategie, unser neues zentrales Lager und Logistikzentrum in Hirt in Betrieb zu nehmen und aus Gründen der Effizienz eine Erweiterung am Heimatstandort vorzunehmen, um unsere eigenen Grundstücke dafür zu nutzen“, erklärt Geschäftsführer Heimo Schader, der die Piuk Gastroservice GmbH nach dem Tod von Bernhard Piuk weitergeführt und in die Privatbrauerei Hirt integriert hat.

Geschäftsführer Heimo Schader
Geschäftsführer Heimo Schader © KK/Brauerei Hirt

Nachnutzung

Den Auslieferungsstandort in Völkermarkt wird es nur noch bis Ende Februar geben. Neun Mitarbeiter sind aktuell dort beschäftigt. „Unseren Kollegen und Mitarbeitern in Völkermarkt haben wir angeboten, weiterhin vom Standort Hirt aus für das Gebiet Unterkärnten tätig zu sein. Es freut uns sehr, dass die große Mehrheit unserem Angebot folgt“, fährt Schader fort. Der Belieferungsstart aus dem neuen Lager- und Logistikzentrum in Hirt im Bezirk St. Veit erfolgt im März. Das neue Zentrum mit einer Fläche von 5200 Quadratmetern verfüge mit Platz für 2400 Palettenstellplätze über erweiterte Lagerkapazitäten. Für den Standort im Gewerbepark in Völkermarkt gebe es bereits einen neuen Partner für die Nachnutzung, Details werden noch keine bekannt gegeben.

9,4 Millionen Euro fließen in das neue Lager- und Logistikzentrum in Hirt
9,4 Millionen Euro fließen in das neue Lager- und Logistikzentrum in Hirt © KK/Brauerei Hirt