Im März wird in Kärnten wieder der „Vifzack“ verliehen. Dabei handelt es sich um den agrarischen Innovationspreis. Mit der Auszeichnung möchte die Landwirtschaftskammer Kärnten der breiten Öffentlichkeit vor Augen führen, wie zukunftsorientiert und innovativ die Bäuerinnen und Bauern des Bundeslandes arbeiten.

St. Veiter Familienbetrieb überzeugt

Unter den zehn Nominierten befindet sich auch ein Betrieb aus St. Veit, genauer gesagt aus Dellach bei Projern. „Ecolets“ nennt sich das Start-up, das von Martin Weitschacher gegründet wurde. Im Familienbetrieb, den Weitschacher mit Frau Julia führt, werden spezielle Produkte hergestellt, und zwar Schafwollpellets. „Wir produzieren aus naturbelassener Schafwolle Dünger für den Einsatz im Garten“, erzählt Weitschacher. Das Material habe dabei einen großen Pluspunkt: „Der Vorteil bei der Schafwolle ist, dass sie nicht nur sehr nährstoffreich ist, sondern auch ein sehr guter Wasserspeicher. Sowas ist durchaus einzigartig am Markt.“

Entstanden ist die Geschäftsidee 2017, als Weitschacher den Hof von seiner Mutter übernommen hat. „Wir haben Schafe eingestellt und beim Scheren bleibt natürlich die Wolle übrig. Zu dem Zeitpunkt wussten wir nicht, was man damit alles machen kann“, erzählt der Jungunternehmer. Was folgte, war eine intensive Recherche. „Also haben wir uns eingelesen, uns eingängig mit der Thematik beschäftigt und sind so zu dieser Idee gelangt.“

Die „Ecolets“-Schafwollpellets sind ein Renner
Die „Ecolets“-Schafwollpellets sind ein Renner © Gert Köstinger

Produkte in ganz Österreich erhältlich

Gegründet wurde das Start-up schließlich im Oktober 2020. Vertrieben werden die „Ecolets“-Produkte im eigenen Onlineshop sowie auf diversen Online-Marktplätzen. Weitschacher: „Wichtig sind für uns aber vor allem die lokalen Vertriebspartner, wie zum Beispiel die Gärtnereien, die regional und stationär sind.“ Das sind allerdings nicht die einzigen Plätze, an denen man die speziellen Pellets erwerben kann. „In Kärnten und Osttirol kann man unsere Produkte beim Spar kaufen und seit diesem Jahr auch beim Interspar in ganz Österreich.“

Einem breiteren Publikum wurde das Start-up bereits vergangenes Jahr bekannt. Weitschacher schaffte es in die Puls 4-Sendung „2 Minuten 2 Millionen“ und konnte sein Produkt vor Hans Peter Haselsteiner und Co pitchen. „Der Gedankengang dahinter war, dass es eine tolle Gelegenheit wäre, uns dort präsentieren zu können.“ Investiert hat am Ende zwar niemand, aber man bekam von Mediashop-Geschäftsführerin Katharina Schneider ein Mediashop-Ticket im Wert von 50.000 Euro.

Martin Weitschacher bei „2 Minuten 2 Millonen“
Martin Weitschacher bei „2 Minuten 2 Millonen“ © Gerry Frank Photography

Vifzack-Voting läuft noch

Die Nominierung für den Vifzack freut den Unternehmer, er betont jedoch: „Vor allem ist uns wichtig, dass die Wolle, die sonst einfach weggeworfen wird, eine Verwendung findet. Sie hat Potenzial und das einfach ungenützt zu lassen, wäre schade.“ Beim Vifzack-Voting kann man noch bis Montag, 4. März, abstimmen, und zwar auf der Homepage der Landwirtschaftskammer. Der Sieger darf sich über 3000 Euro Preisgeld freuen, der Zweitplatzierte auf 2000 Euro und der Drittplatzierte auf 1000 Euro. Die Preisverleihung findet am 12. März im Bildungshaus Schloss Krastowitz statt.