Auf dem Tisch liegen Bleistifte und ein Stapel Papier im A3 Format: „Mehr brauche ich nicht, um meine Ideen und Entwürfe festzuhalten“, lächelt Philipp Profer. Der Mittdreißiger hat am Bundesoberstufenrealgymnasium in Lienz den bildnerischen Zweig abgeschlossen und anschließend an der Fachhochschule Salzburg studiert. In der Lienzer Traditionstischlerei Forcher beschäftigt sich der Designer mit Produktentwicklungen für den Möbelbau. „In diesen zwölf Jahren habe ich vor allem praktisch sehr viel kennenlernen dürfen. Ein Design muss sich technisch umsetzen lassen. Und das Produkt muss funktionieren.“ Erst, wenn gemeinsam mit Tischlermeister Romed Brugger diese Voraussetzungen geklärt sind, entstehen zur Veranschaulichung erste 3D-Modelle.

Seit dem Vorjahr stellt Profer seine Kreativität außerdem Kunden über sein eigenes Kleinunternehmen profer.design zur Verfügung. „Ich biete Designberatung, entwerfe Firmenlogos, entwickle Gestaltungskonzepte und bin durch meine Erfahrung auch beim Thema Einrichtung Ansprechpartner, zum Beispiel für Geschäftsräume.“

Designer tragen Verantwortung

Eine echte Leidenschaft Profers bleibt die theoretische Auseinandersetzung mit Design. „Warum wird wie gestaltet und was hat das dann für eine Auswirkung?“, fragt der kreative Kopf. „Ich glaube, dass wir uns als Gesellschaft mehr damit befassen müssen, warum und wie wir unser Umfeld und Zusammenleben gestalten. Welche Möglichkeiten gibt es da noch, die über das Gewohnte hinausgehen?“ Die Verantwortung der Designer müsse mehr in den Fokus gerückt werden. „Weil viele Produkte mehr Probleme mit sich bringen als sie lösen. Ich denke da an Geländelimousinen in der Stadt.“  

Philipp Profer möchte in Zukunft regelmäßig Texte oder vielleicht irgendwann eine Kolumne verfassen. Einen Startschuss lieferte er im Vorjahr mit einem Satire-Aufsatz über den Lienzer Hauptplatz mit dem Thema „Die Stadt Lienz fördert den Architekturdialog“.