Mit Ali Reza Sufi (70) wurde kürzlich ein Urgestein der Wolfsberger Geschäftswelt von der Wirtschaftskammer für seine 40-jährige Selbstständigkeit mit einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. „Bei dem Auf und Ab in der Wirtschaft so lange als Unternehmer in einer Branche zu bestehen, ist harte Arbeit“, sagt der aus dem Iran stammende Teppichhändler, der 1979 nach Graz kam, wo seine Ehefrau Shahla BWL studierte. Eigentlich wollte er dort sein in Teheran begonnenes Innenarchitektur-Studium fortsetzen, doch dann eröffnete er 1984 sein Geschäft in Klagenfurt, das er im Jahr darauf nach Wolfsberg verlegte. „Ich verkaufe Teppiche aus dem gesamten Orient, also aus der Türkei, dem Iran, Pakistan, Afghanistan oder Indien“, sagt Sufi, der seinen Kunden aus ganz Österreich auch fachmännische Reparatur und Reinigung anbietet.

Nach ein paar Monaten in der Sporergasse siedelte er sein Orientteppich-Haus 1986 in die Obere Stadt, wo es sich bis zum Jahr 2012 neben dem Wolfsberger Rathaus befand. Seit zwölf Jahren führt er es in der Nähe der Pestsäule am Hohen Platz 20. Im Laufe der vier Jahrzehnte unterlagen auch die Orientteppiche einem Wandel. „Auf Wunsch der Menschen in Europa sind die Muster und Farben moderner geworden“, erzählt der 70-Jährige, der mangels Nachfolger – Tochter Azadeh (38) und Sohn Arja (42) leben in Wien – noch nicht ans Aufhören denkt: „Solange ich fit bin, mache ich weiter“, sagt der lustige Perser, der auch in der Wolfsberger Sportszene kein Unbekannter ist.

Von 1986 bis 1998 war Sufi beim Volleyballklub (VBK) Wolfsberg Spieler, Trainer und Manager. Seine zweite Leidenschaft gilt dem Tennis, wo er nach jahrzehntelangen Stationen beim ASKÖ St. Marein und beim TC Tennisland Auen aktuell Jugendkoordinator auf der Tennisanlage des LKH Wolfsberg ist. Ob er selbst auch noch aufschlägt? „Ab und zu spiele ich noch – aber nur im Doppel“, erzählt Sufi, den im Lavanttal alle mit seinem Nachnamen rufen.