Im Juli 2020 entstand in der ersten gemeinsamen Wohnung die Idee, aus Musikinstrumenten Designerstücke zu kreieren. Wie das zusammenpasst? David Widnig (27), ein ehemaliger KAC-Spieler, und seine Freundin Vanessa Reiter (26) studierten in unterschiedlichen Städten. Er Management und Recht in Innsbruck, sie Medizin in Graz. Das Paar aus Klagenfurt blieb neben Telefonaten mit einer gemeinsamen Playlist in Verbindung - und teilte so seine neuesten Musikentdeckungen.

David Widnig und Vanessa Reiter
David Widnig und Vanessa Reiter © Vanessa Reiter

Die Fernbeziehung „endete“ mit einer gemeinsamen Wohnung in Graz, die gemeinsame musikalische Liebesgeschichte wurde aber fortgeschrieben. „Wir blickten auf die leere Leseecke der neuen Wohnung. Und es kam uns die Idee, einen Beistelltisch aus einer Snare Drum, einer kleinen Trommel, zu entwerfen“, sagt Widnig. „Anfangs mussten wir viel ausprobieren. Alleine für die Tischbeine haben wir 15 Prototypen entwickelt.“ Das erfolgreiche Ergebnis: Beistelltisch „Minerva“. Als Reiters Mutter Maria, Barbesitzerin und Jazz-Enthusiastin, Geburtstag hatte, entwarf Widnig eine Lampe aus einer Trompete. Viele Gäste der Bar waren vom Designerstück „Lucina“ begeistert, das Interesse an Widnigs Arbeiten stiegt schlagartig.

Lampe „Lucina“
Lampe „Lucina“ © Sima Prodinger

So wurde aus der Freizeitbeschäftigung Schritt für Schritt ein Unternehmen. Der Firmenname „Are & Be“ wurde an das Musikgenre „Rhythm and Blues“ angelehnt. Als drittes Produkt reiht sich das Bücherregal „Dea Dia“, das aus Holz und Klaviertasten besteht, in das musikalische Sortiment. Seit 1. Februar sind die Produkte nun im Verkauf und aktuell über Anfrage auf Instagram oder per Telefon erhältlich. Das günstigste Stück ist für 960 Euro, das teuerste für 1720 Euro zu erwerben. Eine Besonderheit: Kunden können mit ihrem Einkauf einen Musiker ihrer Wahl unterstützen, 20 Prozent des Erlöses stellt Widnig für diesen Zweck zur Verfügung. Das Holz für seine Designs bezieht ein Tischler, der die Möbel mittlerweile herstellt, aus Italien. Die Trompeten kauft er von einem Großhändler in Deutschland ein. Gelagert werden die Designermöbel im Moment noch im Keller von Widnigs Eltern. Für das Paar steht derzeit ein Umzug von Graz nach Klagenfurt an. Ab April möchte Widnig, der zusätzlich im Marketing und als Berater für Unternehmen arbeitet, sein Büro im Co-Working-Space in der Hafenstadt einrichten.