Die „Kärntner des Jahres“-Nominierten aus Mittelkärnten haben eine Sache gemeinsam: Alle haben eine Leidenschaft. Seppi Rukavinas (54) Werkzeug ist seine Stimme. Diese erhebt der St. Veiter nicht nur in der Berufsschule, sondern auch als Moderator und Kabarettist. Seit 56 Jahren steht das St. Veiter Musik-Urgestein Dieter Themel (72) auf der Bühne. Seit 35 Jahren ist er mit den „Bluesbreakers“ „on the road“.

Seppi Rukavina
Seppi Rukavina © Markus Traussnig

Er findet die richtigen Worte

Wenn der Umzug des St. Veiter Wiesenmarktes über die Bühne geht, dann darf eine Stimme nicht fehlen. Und zwar jene von Seppi Rukavina(54), der seit 15 Jahren die richtigen Worte für die Brauchtumsveranstaltung findet. Wortgewandt zeigt er sich auch als Moderator bei diversen Anlässen, bei seinem Weihnachtskabarett sorgt der ehemalige Faschingsakteur ebenfalls für viele Lacher. Hauptberuflich ist Rukavina Berufsschullehrer in St. Veit, lebt mit seiner Frau Gaby und den drei Kindern Magdalena, Christina und Maximilian in Hörzendorf. „Es schwingt ein bisschen Stolz mit, dass ich in der doch sehr elitären Runde von Persönlichkeiten nominiert bin“, freut sich Rukavina, der darauf wartet, wie die Abstimmung ausgeht. „Es ist eine coole Geschichte.“

Lisa Wieland
Lisa Wieland © KK/JERUSALEM

Starköchin mit starker Botschaft

Der Werdegang von Lisa Wieland klingt wie ein kulinarisches Märchen, ist aber beinharter Arbeit geschuldet. Die 28-Jährige ist seit heuer Küchenchefin in Wolfgang Pucks Restaurant „Cut“ in London – mit 40 internationalen Köchen. Wieland wurde in Hüttenberg geboren und absolvierte ihre Lehre beim „Hochschober“ auf der Turrach. Danach folgten Jobs in England, Spanien und Dubai. Gemeinsam mit dem gebürtigen St. Veiter Starkoch Wolfgang Puck hat sie auch schon für die Stars der Oscar-Verleihung aufgekocht. „Die Nominierung bedeutet mir sehr viel, weil Kärnten ein Teil von mir ist und immer sein wird“, sagt Wieland, die auch Botschafterin vom „Marktplatz Mittelkärnten“ ist. Am 1. Juni erscheint übrigens ihr erstes Kochbuch „Back to the Roots“. Kärntner Produkte und Rezepte werden darin beschrieben, „das zweisprachige Buch wird Kärnten der weiten Welt vorstellen“, so Wieland.

Dieter Themel
Dieter Themel © KK

Er lebt seit Jahrzehnten den Blues

Für Dieter Themel (72) aus St. Veit ist es ein Geschenk, dass er seit 56 Jahren auf der Bühne stehen darf – und das ohne Pausen. „Ich habe das Glück, mit Leuten spielen zu dürfen, die ihren Teil dazu beitragen, dass alles perfekt funktioniert. Musik ist ein Heilmittel, auf das man nicht verzichten soll, nicht verzichten darf“, sagt das Urgestein der Kärntner Musikszene, bekannt durch seine Auftritte mit den „Drei Mankalan“ oder den „Roletts“. Seit 35 Jahren ist Themel auch mit den „Bluesbreakers“ unterwegs, 1989 tourte er mit der Formation durch China. Seine Liebe zur Musik entwickelte er schon in der Kindheit. Schon als kleiner Bub habe er immer mit seiner Mutter gesungen. Auf der Bühne stand er unter anderen mit der EAV, Peter Cornelius, Roger Chapman und LaToya Jackson. Ans Aufhören denkt er noch nicht. „Ich mache weiter, solange ich es darf“, sagt Themel, der seinen ersten Auftritt auf einem Ball in St. Veit im Jahre 1963 hatte. Und zwar als Schlagzeuger einer Formation mit Freunden.

Dagmar Preiml
Dagmar Preiml © Manfred Schusser

Ein Geschenk für die Kinder

Sie spielt jedes Jahr Christkind. Dagmar Preiml (55) aus Feistritz bei Feldkirchen hat sich mit ganzem Herzen der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ verschrieben – und das seit 20 Jahren. Dabei werden Geschenkekartons gesammelt, die dann zu Weihnachten an bedürftige Kinder in osteuropäischen Ländern verteilt werden. Ab Oktober widmet sich Preiml jedes Jahr voll und ganz den Päckchen, dem Packen, Sortieren und Kontrollieren. Heuer hat auch Preimls Tochter Sarah eine eigene Annahmestelle in Villach eröffnet.„Es freut mich, dass die Aktion so wahrgenommen wird. So lange es geht, werde ich diese durchführen“, sagt Preiml zu ihrer Nominierung. Hauptberuflich arbeitet die Mutter von fünf Kindern in einem Immobilienbüro.

Adolf Riautschnig
Adolf Riautschnig © Helmuth Weichselbraun

Kämpfer für Bauernstand

Die Rechte der Bauern sind das Herzensanliegen von Adolf Riautschnig aus Glanegg. Für diese kämpft der 83-Jährige seit Jahrzehnten und veröffentlichte erst kürzlich sein BuchBauern im Untergang – Gedanken zu Gegenwart und Zukunft.“ Riautschnig kämpft um den Erhalt des österreichischen Bauernstandes und warnt vor katastrophalen und gesellschaftlichen Folgen eines ungebremsten Neokapitalismus. Er ist auch Träger vieler Auszeichnungen wie der „Goldene Medaille für Verdienste um die Republik“ und dem „Großen Ehrenzeichen des Landes Kärnten“. „Es geht nicht nur um die Existenz der Bauern und ihre Familien, sondern um uns alle“, so einer seiner Leitsprüche. Die Nominierung sieht er als „gewaltige Bestätigung für sein Bemühen um das Öffentlichmachen der Probleme in der Landwirtschaft“.

Mit Türmen zum Erfolg

Mit „Paul Potato“ und „Sissy Strawberry“ – Türme zum Anbau von Erdbeeren und Kartoffel – setzt das Unternehmen Gusta Garden aus Bodensdorf seit dem Sommer 2017 neue Akzente am Balkon, auf der Terrasse oder im Garten. Die Produkte wurden bereits weltweit verkauft, weitere sind in der Pipeline.

Fabian Pirker
Fabian Pirker © KK

„Wir wollen den Menschen die Angst davor nehmen, etwas anzubauen. Wir ermöglichen eine große Ernte auf kleinem Raum“, sagt Geschäftsführer Fabian Pirker (30) aus Steindorf. Mit „wir“ meint er die Mitgründer des Unternehmens Armin Buttazoni, Lukas Bürger und David Dietrich. Gemeinsam erweitern sie das Sortiment rund um ihre Produkte, bieten alle notwendigen Hintergrundinformationen an – vom Saatgut bis zum richtigen Gießen.