Eine gute halbe Stunde dauerte das Treffen zwischen Friauls Regionspräsident Massimiliano Fedriga und dem Kärntner Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber (ÖVP) in Tolmezzo am Dienstagnachmittag. „Ein wichtiger Termin zum Austausch von Informationen. Nächste Woche werden wir uns telefonisch weiter unterhalten“, sagte Straßenbaureferent Gruber danach.

Es gibt noch viel zu klären, bis es voraussichtlich im März daran gehen wird, die seit einem Felssturz Anfang Dezember gesperrte Straße von Italien auf den Plöckenpass nach Österreich wieder herzustellen. „Zwischen 20 und 30 Millionen Euro werden für die Sanierung nötig sein“, erklärte die bei der Besprechung hinter verschlossenen Türen im Amtsgebäude ebenfalls anwesende Referentin für Straßen der Region Friaul-Julisch Venetien, Cristina Amirante.

Sicherung des Geländes

Für die Sanierung der Straße, die auf rund sieben Kehren von Felsstürzen beeinträchtigt sei und für die Sanierung des am stärksten von der Gerölllawine beschädigten Tunnels werde man etwa zwei Monate brauchen. „Allerdings wird man wohl rund sechs Monate benötigen, um das Gelände sicher zu machen. Laut Studien könnte sich weiteres Gestein lösen. Deshalb muss man zuerst ganz oben beginnen. Von einem Hubschrauber müssen die gefährlichen Stellen manuell abgetragen werden, was durch Sprengungen passiert“, so Amirante. Nur so könne gewährleistet werden, dass keine Arbeiter bei der darauffolgenden Straßensanierung verletzt werden würden.

Mit Know-how helfen

Gruber sprach die auch aus wirtschaftlicher Sicht wichtige Notstrecke an, die während der Sanierungszeit als Verbindungsstraße über den Plöckenpass genutzt werden könnte. Kärnten könne zwar kein Geld zur Verfügung stellen, aber Know-how. „Wir haben andere Gesetze als Kärnten und Slowenien, sind aber dabei, die Möglichkeiten abzuklären. Das Unterfangen könnte wegen der zahlreichen Steigungen schwierig sein. Diese Notstraße durch die Wälder müsste ungefähr vier Kilometer lang sein. Etwa sieben Kehren müssten überwunden werden“, so Amirante.

Schnelle Lösung nötig

Auch über eine Tunnelvariante wurde gesprochen. „Wir brauchen jetzt aber eine schnelle Lösung. Eine Tunnellösung braucht mehrere Jahre Zeit und Gespräche zwischen den Regierungen in Wien und Rom“, so Gruber. Zudem wären sowohl die EU-Alpenstrategie als auch die Alpenkonvention von einem Ausbau der Passstraße als Tunnel berührt. Kärnten habe seit Jahren dafür gesorgt, dass die Plöckenpass-Straße auch im Winter sicher befahrbar sei.

Nach dem bilateralen Treffen gab es noch eines der Bürgermeister der Friauler Gemeinden, die direkt an der betroffenen Straße zum Plöckenpass liegen.