Über seinen Instagram-Account erhielt ein in Deutschland lebender Kärntner Anfang Februar einige angeblich lukrative Angebote, Gutscheine zu erwerben - von vermeintlich international agierenden Online-Versandhäusern und von einer Person, die sich als Kärntner Künstlerin Melissa Naschenweng ausgab. Das Verlockende: Für Geld ließe sich ein tête-à-tête mit der bekannten Sängerin und Musikerin arrangieren, hieß es im Online-Angebot.

„Von einem privaten und persönlichen Treffen mit der 33-jährigen Lesachtalerin war dabei die Rede“, sagt der Deutsche, der zahlreiche Gutscheine „zwischen 25 Euro und 500 Euro“ erwarb. „Insgesamt 8000 Euro habe ich investiert und auf afrikanische Konten überwiesen. Ich war leider sehr leichtsinnig“, weiß er inzwischen. Wie viel er alleine für das versprochene Get-together mit Frau Naschenweng bezahlt hat, weiß er nicht mehr. Er verlor schließlich den Überblick über seine Investitionen.

Gewinne freirubbeln

Über Whatsapp sollte er die Gewinne freirubbeln. Nur: Es gab keine und schon gar kein Treffen mit Melissa Naschenweng. „Als ich erkannt habe, dass alles Fake war und offenbar eine falsche Melissa das Beisammensein mit ihr angeboten hatte, habe ich mich an die Polizei gewandt und die Sache zur Anzeige gebracht. Die 8000 Euro muss ich leider abschreiben“, erzählt das Opfer. Auch die Polizei hat wenig Hoffnung. „Derzeit gibt es keine Spur zu den Betrügern“, sagt Stefanie Granegger, Sprecherin der Landespolizeidirektion Kärnten. Und weiter: „Leider ist es einfach, in sozialen Netzwerken ein Profil eines Prominenten zu erstellen, weil keine Identitätsprüfung gefordert ist.“ Die Exekutive rät daher, im Zusammenhang mit Prominenten im Netz besondere Sorgfalt walten zu lassen.

96.000 Euro verloren

Es gab auch schon andere Betrugsmaschen im Namen von Melissa Naschenweng: Ein Niederösterreicher erhielt im Jahr 2022 eine angebliche Instagram-Nachricht von ihr, in der ein Unbekannter um Geld bat. Sie hätte kein Geld mehr, zudem sei ihr Konto gesperrt, hieß es. Das Opfer überwies 96.000 Euro. Naschenweng äußerte sich danach in den sozialen Medien zum Vorfall, der aus ihrer Sicht „unfassbar“ war. Von ihr existiere auf Instagram nur ein Kanal, den man auch am „blauen Haken“ erkenne. Auf Facebook bekommen Fans übrigens immer wieder Freundschaftsanfragen von einer „Mellissa Naschenweng“. Dass es sich nicht um die Kärntnerin handelt, zeigt ein kleiner Unterschied zum Original: Die falsche Melissa hat ein L zu viel im Namen.

Seit mehr als einem halben Jahr schon sorgen außerdem dubiose Onlineanzeigen mit dem Konterfei von Millionenshow-Moderator Armin Assinger für Probleme.