Am Donnerstag war es gefrierender Regen, der zu Glatteis, Unfällen und leider sogar zu einem Todesopfer führte – am Freitag sorgte teilweise starker Schneefall für Chaos auf den Kärntner Straßen. Die Helfer standen im Dauereinsatz. In Sörg rutschte ein mit Ketten ausgestatteter Schulbus in eine Leitschiene. „Die rund 30 Kinder blieben unverletzt“, sagt Ewald Berger, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Sörg. Der Bus wurde leicht beschädigt.

Ein anderer Buslenker musste gegen 7 Uhr auf der Tuderschitzer Landesstraße in Fahrtrichtung Krumpendorf wegen mehrerer liegengebliebener Fahrzeuge anhalten. Der Bus kam ins Rutschen und konnte die Anhöhe nicht mehr bewältigen. Die 50 Schüler wurden mit einem anderen Bus nach Klagenfurt gebracht. Die FF Moosburg und Kreggab sicherten mit zehn Personen den Bus gegen weiteres Abrutschen ab.

Auf zahlreichen Bergstraßen galt Kettenpflicht. Auf den Autobahnen herrschten zum Teil chaotische Zustände wegen hängengebliebenen Fahrzeugen oder Unfällen. Auf der Südautobahn A2 auf der Pack war die Lage so dramatisch, dass sogar Schneepflüge aus der Steiermark angefordert wurden, um beim Räumen auf Kärntner Seite mitzuhelfen. Zwischenzeitig waren in Richtung Graz zwischen Wolfsberg Nord und Packsattel der Großliedltunnel, der Übelskogeltunnel und der Gräberntunnel wegen hängen gebliebener Fahrzeuge gesperrt. Auf Höhe Wernberg kam es auf der A2 im Frühverkehr zu einem Unfall, lange Staus waren die Folge. Ebenfalls auf der A2 in Richtung Graz stand direkt in der Abfahrt Klagenfurt Ost ein Lkw ohne Warnblinkanlage und sorgte für Behinderungen.

Mann bei Unfall verletzt

Gegen 8 Uhr kam es auf der Tauernautobahn A10 bei Paternion zu einem weiteren schweren Unfall: Ein 48 Jahre alter Pkw-Lenker aus dem Bezirk Spittal/Drau bremste, weil vor ihm ein Pkw von der Fahrbahn abgekommen war. Ein nachkommender 19-jährger Lenker konnte auf der schneeglatten Fahrbahn nicht mehr rechtzeitig anhalten und prallte gegen das Fahrzeug. Der 19-Jährige und dessen gleichaltriger Beifahrer erlitten Verletzungen unbestimmten Grades und wurden von der Rettung ins LKH Villach gebracht. Im Einsatz standen die Freiwilligen Feuerwehren St. Peter/Spittal und Feistritz/Drau mit insgesamt 35 Personen sowie ein Rettungswagen des RK mit Notarzt. Die Autobahn war bis zur Bergung der Fahrzeuge und der Schneeräumung einspurig befahrbar. Kurz vor der Abfahrt Völkermark-West prallte außerdem ein Auto in die rechte Leitschiene. Etwas weiter auf Höhe Völkermarkt-Ost in der Auffahrt kurz nach dem Beschleunigungsstreifen hatte sich ein Auto mit Anhänger gedreht.

Zu einem Fahrzeugüberschlag auf der A10 mussten die Freiwilligen Feuerwehren Gmünd, St. Peter-Oberdorf und Rennweg ausrücken. Der deutsche Lenker hatte die Kontrolle verloren und war gegen die Betonleitwände gekracht, woraufhin sich der Wagen überschlug und auf dem Dach zum Liegen kam. In Folge konnte ein nachkommender Lkw-Fahrer nicht mehr rechtzeitig bremsen und rammte auch noch das Unfallfahrzeug. Der Pkw-Lenker blieb unverletzt.

Auf der A10 musste außerdem die Autobahnabfahrt Villach-West wegen des starken Schneefalls gesperrt werden. Fahrzeuge wurden über die Drautalstraße B100 und das Villacher Stadtgebiet umgeleitet. Gegen Mittag krachte es auf der A10 erneut: Wegen eines Unfalls auf Höhe Knoten Villach mussten der Oswaldibergtunnel und die Unterflurtrasse St. Andrä gesperrt werden. Auf der Karawankenautobahn A11 wurde zwischenzeitlich in Richtung Slowenien eine Totalsperre ab St. Niklas verhängt.

Bahnverkehr und Schranken lahmgelegt

Auch im Bahnverkehr kam es wegen des heftigen Schneefalls zu Verzögerungen. Die Wörthersee-Bahnstrecke zwischen Pörtschach und Krumpendorf musste am Vormittag vorübergehend gesperrt werden. Passagiere mussten etwa eine halbe Stunde mehr Reisezeit einplanen, hieß es seitens der ÖBB. Am Klagenfurter Südring fiel bei einem Bahnübergang die Schrankenanlage aus, die verschneiten Balken ließen sich nicht mehr öffnen.

Auf den Bundes- und Landesstraßen kam es ebenfalls immer wieder zu Verkehrsbehinderungen. Auf der B70 auf Höhe Ruhstatt und auf der B111 auf Höhe Michelhofen ging für Lkw-Lenker nichts mehr. Aufgrund der glatten Fahrbahn hat sich die Stadt Villach dazu entschlossen, die Villacher Alpenstraße vorübergehend zu sperren. Die Gefahr, dass Fahrzeuge hängen bleiben, sei zu groß.

Auf der Flatschacher Landesstraße kam ein Pkw bei Zweikirchen bei dichtem Schneefall von der Straße ab und blieb in einem Graben liegen. Auf der L117, der Rückersdorfer Straße zwischen St. Primus und Sittersdorf, stand auf Höhe Rückersdorf ein Auto quer über beide Fahrbahnen. Der Verkehr musste über Eberndorf umgeleitet werden. Auf der Loiblpass Straße landete in einer Kurve ein Wohnmobil in einem Graben.

Wetterprognose

Mit dem Schneefall ist es nun vorerst vorbei. In den nächsten Tagen gibt es aber dennoch eine leichte Wetterwarnung: Grund ist ein plötzlicher Kälteeinbruch, der uns in Kärnten und Osttirol Temperaturen von bis zu minus 14 Grad bescheren soll.