Deutschland: Aktuell gute Inzidenzzahlen

Deutschland zwischen Hoffnung und Verzweiflung: Erstmals seit über drei Monaten liegt die Sieben-Tage-Inzidenz laut Robert Koch-Institut (RKI) unter 75: Binnen einer Woche wurden 72,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner erfasst (Österreich: 104). Die Politik plant offenbar trotzdem, den bestehenden Shutdown bis in den März zu verlängern. Vor dem Bund-Länder-Treffen drängen indes Wirtschaftsverbände massiv auf ein Ende des Lockdowns: "Geschlossene Handelsunternehmen brauchen schleunigst eine realistische Öffnungsperspektive. Ansonsten verlieren wir zehntausende Geschäfte", so der Handelsverband HDE. Bei der Einreise aus einem Risikogebiet gilt grundsätzlich eine zehntägige Quarantänepflicht. Deutschland unterteilt derzeit in Risikogebiete, Hochinzidenzgebiete und Virusvarianten-Gebiete. Impfzertifikate für uneingeschränkte Reisefreiheit sind für Berlin, solange nicht jeder Bürger die Chance hat, sich impfen zu lassen, kein Thema.

Italien: Mehr Tempo beim Impfen

Italien dreht an allen Schrauben, um mit Massenimpfungen voranzukommen: Ab April werde man in der Lage sein, gut zehn Millionen Bürger pro Monat zu impfen, so die Pharmabehörde AIFA. Per 1. Februar hat die Regierung die Virus-Beschränkungen in vielen Regionen wegen sinkender Infektionszahlen gelockert. Große Teile des Landes sind als gelbe Risikozonen mit moderaten Beschränkungen eingestuft. Aus Angst vor einer Ausbreitung der britischen und der brasilianischen Variante des Coronavirus in der Provinz Perugia hat die zuständige Regionalregierung indes einen neuen Lockdown verhängt. Die Zahl der Menschen, die mit oder am Coronavirus gestorben sind, ist zuletzt wieder gestiegen (307 Todesopfer in 24 Stunden am Montag). Die Zahl der Neuinfektionen ging indes von 11.380 auf 7970 zurück. Fotos von Bürgern, die bei frühlingshaften Temperaturen am Wochenende in Massen in Lokale und Geschäfte strömten, nährten allerdings die Sorgen der Experten und der Politik.

Slowenien: Klassen und Geschäfte offen

Slowenien lockert mit Samstag den monatelangen Corona-Lockdown im Handel und im Dienstleistungsbereich. Alle Geschäfte und Werkstätten, die nicht größer als 400 Quadratmeter sind, dürfen wieder öffnen – unter der Vorgabe, dass die Beschäftigten wöchentlich getestet werden. Bei einigen körpernahen Dienstleistungen, die ebenfalls aufsperren dürfen, gilt Testpflicht auch für Kunden. Nach wochenlangem Distance Learning kehrten Volksschüler gestern wieder in die Klassen zurück. Präsenzunterricht gibt es zunächst in den Vorschulen sowie den ersten drei Grundschulstufen. Später könnten die Kinder bis zur neunten Schulstufe sowie die Abschlussklassen der höheren Schulen folgen. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist allerdings derzeit verheerend – zuletzt lag sie bei 337 pro 100.000 Einwohnern.

Schweiz: Immer mehr Virus-Mutationen im Land

Dem Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) werden immer mehr  Ansteckungen mit den neuen Varianten des Coronavirus gemeldet. Insgesamt sind bisher in der Schweiz 4411 Fälle mit den mutierten Coronavirus-Varianten entdeckt worden - das sind rund 60 Prozent mehr als vor einer Woche. Die wissenschaftliche Taskforce des Bundes schätzte ihren Anteil zuletzt auf 30 bis 40 Prozent. Erst am Montag ist das BAG erstmals über einen Fall der brasilianischen Variante informiert worden. In der Schweiz gelten seit Montag schärfere Einreise-Bestimmungen, dafür kann die Quarantäne auf sieben Tage verkürzt werden. Eine Lockerung der geltenden Maßnahmen ist auch mit Ende Februar nicht absehbar, machte Bundesrat Alain Berset entsprechenden Hoffnungen ein Ende. Im Durchschnitt wurden in den letzten sieben Tagen in 24 Stunden 1428 Neuinfektionen gemeldet.

Ungarn: Kampf gegen Coronavirus mit "Sputnik V"

In Ungarn wird nun der russische Corona-Impfstoff "Sputnik V" verimpft. Das Zentrum für Nationale Volksgesundheit (NNK) erteilte jüngst nach Beendigung der nötigen Untersuchungen die entsprechende Genehmigung. Damit nutzt das EU-Land Ungarn nun auch einen Impfstoff, den die Europäische Arzneimittelbehörde EMA noch nicht zugelassen hat. Ungarn hat insgesamt zwei Millionen Dosen von Sputnik V bestellt, die innerhalb von drei Monaten eintreffen sollen. Die strikten Einreise-Verbote, die die Regierung verhängt hat bleiben, die Corona-Maßnahmen wurden zumindest bis zum 1. März verlängert. Seit einigen  Am 8. Februar gab es 1160 neue Corona-Fällle - was klar unter dem 7-Tages-Mittel von 1278 liegt.

Tschechische Republik: Lage weiter äußerst angespannt

Die epidemiologische Situation in Österreichs Nachbarland Tschechien bleibt weiter kritisch. Die tägliche Zahl von Neuinfektionen an Werktagen liegt weiterhin bei 8000 - und das, obwohl seit Ende Dezember strenge Corona-Restriktionen in Kraft sind. Zugeschrieben wird dies dem vermehrten Auftreten der britischen Mutation des Coronavirus sowie auf die immer laxere Bereitschaft der Öffentlichkeit, die Regeln einzuhalten. Die Impfung in Tschechien geht - wie in Österreich - wegen des Mangels an Vakzinen nur mühsam voran. Bis Montag wurden rund 3,5 Prozent der Population zumindest mit der ersten Dosis des Impfstoffes immunisiert. 

Slowakei: Schlechte Inzidenzzahl, trotzdem Lockerungen

Bei Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen kommt die Slowakei auf einen hohen Wert von 252: Besonders angespannt ist die Lage weiter in der westlichen Verwaltungsregion um Karlsbad. Seit 30. Jänner dürfen Ausländer nur noch einreisen, wenn sie in Tschechien arbeiten oder studieren oder wenn es sich um eine Reise "aus unerlässlichen Gründen" handelt. Bis 7. Februar war das Land im Lockdown - am Montag öffneten Schulen und Kindergärten schrittweise wieder. Österreich hat die vor einem Monat eingeführten Grenzkontrollen zu den beiden Nachbarländern Tschechien und Slowakei verlängert. Sie sollen bis 27. Februar weitergeführt werden.

Liechtenstein: Bislang 52 Tote im Fürstentum

In Liechtenstein, dem sechstkleinsten Staat der Welt mit seinen 38.896 Einwohnern, ist die Situation naturgemäß etwas anders dimensioniert: Insgesamt gab es bislang 2526 Corona-Fälle und 52 Tote. Der 7-Tages-Mittelwert liegt bei 4 Neuinfektionen pro Tag.