In dem durch Explosionen zerstörten Industriegebiet der chinesischen Hafenstadt Tianjin hat am Dienstag Regen die Aufräumarbeiten erschwert und Angst vor der Verbreitung giftiger Gase geschürt. Bao Jingling vom Umweltschutzbüro der Stadt sagte vor Journalisten, die Behörden verfolgten die Wettervorhersagen der kommenden Tage sehr genau.

Derzeit würden Pläne für die Behandlung von "zehntausenden Tonnen verunreinigten Wassers" im Unglücksgebiet gemacht, sagte Bao. In dem Gefahrgutlager in Tianjin waren in der vergangenen Woche bei mehreren verheerenden Explosionen mindestens 114 Menschen gestorben. Am Wochenende gab das Militär erstmals die Präsenz hochgiftiger Chemikalien in dem Gebiet zu. Es wurde nun befürchtet, dass sich giftige Gase durch den Regen in der Luft verbreiten und es weitere explosive Reaktionen mit anderen Substanzen geben könnte.

Bao kündigte an, die Luft werde an 18 Testorten untersucht und die Bevölkerung werde bei einer zu hohen Belastung umgehend informiert. Chinesischen Medien zufolge hatte die Firma, die das Gefahrgutlager gepachtet hatte, dort 30 Mal mehr Natriumcyanid gelagert als erlaubt.