Die am stärksten von der Ebola-Epidemie betroffenen Länder in Westafrika erhalten Milliardenhilfen für Investitionen in den Gesundheitssektor und die Wirtschaft ihrer Länder. Bei einer Geberkonferenz am UNO-Sitz in New York kamen am Freitag neue Zusagen über 3,4 Milliarden Dollar zusammen, wie die Leiterin des UNO-Entwicklungsprogramms, Helen Clark, mitteilte.

Der Präsident von Guinea, Alpha Conde, begrüßte die "außergewöhnliche Mobilisierung". Die Präsidenten von Liberia, Guinea und Sierra Leone hatten die benötigten Gelder zuvor auf 3,2 Milliarden Dollar beziffert. Laut Clark liegen die Gesamtzusagen an die drei Länder nun bei 5,18 Milliarden Dollar. Mit dem Geld sollen die nationalen Gesundheitssysteme wieder aufgebaut und Schulen wieder eröffnet werden. Zudem soll die Landwirtschaft unterstützt werden.

"Marshall-Plan"

Liberias Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf sagte bei der Konferenz, Westafrika könne und müsse zum Fortschritt zu Zeiten vor der Ebola-Epidemie zurückkehren. Ihr Kollege aus Sierra Leone, Ernest Bai Koroma, warnte davor, die Epidemie für besiegt zu halten. "Die Bedrohung ist erst vorüber, wenn wir den Gesundheitssektor, den Ebola zerstört hat, wieder aufgebaut haben." Conde sagte, es sei wichtig, einen "Marshall-Plan" zu haben. "Ebola, das ist wie Krieg", sagte der Staatschef Guineas. Auch die Wirtschaft der drei Länder brach ein, Investoren sprangen ab.

Die EU-Kommission sagte am Freitag Hilfen in Höhe von 450 Millionen Euro zu. An Ebola waren seit dem Ausbruch der Krankheit in Westafrika Ende 2013 mehr als 11.200 Menschen gestorben. Nachdem Liberia, das am schlimmsten betroffene Land, im Mai schon für ebolafrei erklärt worden war, hatte es zuletzt wieder neue Fälle gegeben.

UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon sagte in New York, die Strategie, um Ebola endgültig zu beenden, funktioniere. Jedoch seien die letzten Schritte "eine besondere Herausforderung".